Rombergpark und Zoo Dortmund

Aus dem Süden der Großstadt entspringt ein bewaldeter Grünzug, der sich praktisch bis in die Innenstadt Dortmunds erstreckt. Den südlichsten Teil bildet der Zoo, gefolgt vom Rombergpark und dem Phoenix-Park. Hinter der Emscher geht er in den Westfalenpark über. Als Stadewäldchen verläuft er parallel zur Märkischen Straße und endet mit gutem Willen im Stadtgarten im lebhaften Zentrum. Bereits seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts besteht ein Englischer Garten um das ehemalige Wasserschloss Brünninghausen. Im Jahre 1927 wurde der Botanische Garten Rombergpark gegründet und aus der Stadtmitte umgesiedelt. 1953 kam südlich davon der Zoo dazu. Heute locken beide Parks zahlreiche Besucher und Touristen an. In einmaliger Weise werden die Freunde der Botanik und Tierfreunde in enger Nachbarschaft angelockt. Der Rombergpark zieht zur Rhododendrenblüte viele Liebhaber und Fotografen an, der Zoo bei der Geburt von Tierbabys. Betrachten wir in diesem Beitrag einmal beide Ziele und bezahlen nur einmal Parkgebühren. Man kann in beiden Parks einen ganzen Tag verbringen. Versprochen. Zunächst sehen Sie eine Übersichtskarte von Rombergpark und Zoo in Bildmitte sowie Parkplätzen und Haltestellen des Nahverkehrs. Es folgt darunter eine ausführliche Anreisebeschreibung zu beiden Zielen. Dann wird erst der Rombergpark vorgestellt und zuletzt der Zoo. Folgende Haupt-Themen sind Teil dieses Beitrags: Botanischer Garten Rombergpark Zoo Dortmund Informationen zur Anreise: Anreise mit dem Auto: Auf der B1 als Verlängerung der A44 aus Richtung Kassel bzw. Kreuz Dortmund / Unna (A1) und der A40 aus Richtung Essen bis zur Kreuzung B54 Dortmund-Zentrum. Dort Richtung Hagen auf die Ruhrallee B54 abbiegen. Bis zur zweiten Ausfahrt, die hinter einer Linkskurve liegt. Rechts auf die Straße Am Rombergpark abbiegen. ► Zum Rombergpark: links auf den Parkplatz (im Sommer auch mit Schatten). ► Zum Tierpark und Rombergpark (Süd): Hinter dem Bahnübergang links auf die Hagener Straße. Die zweite links Richtung Dortmund Zoo (Beschilderung). Über die Bahn und schließlich auf den Parkplatz (gebührenpflichtig bei Ausfahrt) fahren. Zieleingabe ins Navigationssystem: Am Rombergpark (Rombergpark) oder Mergelteichstraße 80 (Tierpark) in Dortmund Anreise mit Bus und Bahn: Mit den Zügen des Nah- und Fernverkehrs bis Dortmund Hbf. Von dort im Stundentakt mit der RB 52 bis Dortmund-Tierpark. Den Bahnsteig verlassen und zweimal rechts durch die Unterführung unter den Schienen hindurch. Von dort zu Fuß der Beschilderung durch den Teil des Rombergparks zum Zoo folgen oder in den Rombergpark von Süden. Mit der U-Bahn U49 vom Dortmunder Hauptbahnhof oder Stadtgarten Richtung Hacheney bis bis Rombergpark (zum Nordeingang des Rombergparks) oder zur Endstation. Zu Fuß entlang der Hacheneystraße bis zum Rombergpark. Links zum Haupteingang des Zoos oder rechts in den Rombergpark von Süden. Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike und als Wanderer: Der Emscher-Radweg verläuft nicht weit entfernt am Rombergpark vorbei. An der Nordwestecke des Parks beginnt der Bananenweg auf der alten Bahntrasse zum Südbahnhof. Auch auf diesem gelangt man zum Emscherweg. Der Jakobsweg von Dortmund in Richtung Wuppertal als Verlängerung der Via Baltica verläuft durch den Rombergpark. Kartenmaterial / Literatur: In Auszeiten für die Seele im Ruhrgebiet* wird ein ganzer Spaziergang durch den Rombergpark vorgeschlagen. Auch in Wanderzeit im Ruhrgebiet* ist der Rombergpark Teil eines Tourenvorschlags. In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist der Rombergpark bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000) Der Botanische Garten Rombergpark Von der Rhododendren-Blüte, roten Bächen und einem Taschentuchbaum Nachbars Azaleen und Rhododendren im Vorgarten geben wieder einmal den Hinweis. Es ist so weit. Blütenprächtig leuchten sie in buntesten Farben für zwei bis drei Wochen, je nach Witterung, ehe sie für den Rest des Jahres in eine friedhofsähnliche Tristesse verfallen. Was im Vorgarten nebenan im kleinen Maßstab blüht, ist geradezu lächerlich gegen das fantastische Blütenmeer im Rombergpark. Im Gegensatz zum Vorgarten des Nachbarn gibt es hier auch den Rest des Jahres aber noch viele andere pflanzliche und tierische Sehenswürdigkeiten. Man kann den Rombergpark in Dortmund praktisch immer besuchen und wird dort etwas schönes oder neues entdecken. Ob im nassen, düsteren Frühjahr, bei Schnee im Winter, zur Blütezeit im Frühling oder im Hochsommer. Irgendwas ist immer schön. Azaleen- und Rhododendrenblüte im Mai Bienen und andere Insekten werden zur bekannten Rhododendren-Blüte ebenso angezogen wie Spaziergänger, Jogger, Genießer und Fotografen. Sie alle nutzen Anfang Mai die morgendliche Ruhe, um von der Hektik der Großstadt zu pausieren und die körperlichen Energiequellen aufzutanken. Dazu gibt es viele Bänke und stille Wege auch abseits der Hauptachsen. Für die Kleinen, die vielleicht noch kein Auge für botanische Schönheiten haben, finden sich Spielplätze im Rombergpark. Der Botanische Garten Rombergpark ist ein „grüner Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Thomas Dörmann. Unter dem Leitsatz „Geh raus & blüh auf“ bietet es 80 Ziele aus den grünen Parks, Halden und Landschaften im Ruhrgebiet: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet* Es sind Rhododendren und Azaleen, die in wunderschönen Farben prächtig blühen. Beinahe unzählige Rot-Töne, gelb oder weiß empfangen Besuchende am Wegesrand oder in einer beeindruckenden „Mauer“ unterhalb eines pilzförmigen Unterstandes zum Bachtal hin. Tulpenfelder im Frühling Der Rombergpark ist zwar nicht der Keukenhof, aber dennoch findet man hier einige Tulpenbeete, die teilweise sogar zu Schriftmustern mit einer Botschaft gepflanzt werden. Vor allem im Umfeld des Cafés Orchidee sind im Frühling schöne kleine Tulpenfelder zu sehen, die gespickt sind mit Hyazinthen. Größere Tulpen-Anpflanzungen ließen sich in der Vergangenheit z.B. im Grugapark in Essen bestaunen. Rosenallee oder Zierlauch-Allee Gar nicht weit entfernt vom Azaleen-Hügel mit dem Wetterpilz, vom Spielplatz und vom Hortus Medicus erstreckt sich eine etwa 130 Meter lange Allee. Im Sommer ist sie von Rosen gesäumt. Im Frühling blühen hier die wunderschön anzusehenden Kugeln des Zierlauchs (Allium). Sie sind weiß, dunkel- und hell-lila. Direkt an der Allee befindet sich der quadratische Loki-Schmidt-Garten. Geographische Koordinaten:51°28’48.39″N, 7°27’49.66″E – Rosen-Allee / Zierlauch-Allee und Loki-Schmidt-Garten UTM-Koordinaten (Zone 32):393347 m, 5704342m – Mitte Rosen-Allee / Zierlauch-Allee und Loki-Schmidt-Garten Kirchblüte auf der Stoffregen-Allee und Kamelien-Wald Nicht weit von der „Zierlauch-Allee“ und auch günstig am Eingang neben dem Bahnhof gelegen befindet sich die Stoffregen-Allee. Benannt nach einem Gärtner wurden hier bereits in den 1930er Jahren Zierkirschen zu einer fast 200 m langen Allee angepflanzt. Diese Kirschbäume erfreuen jedes Jahr Ende April durch eine wunderschöne rosafarbene Blüte zahlreiche Besuchende, die begeistert die Bäume bestaunen und fotografieren. Andernorts, wie in Bonn, pilgern zur Kirschblüte jährlich tausende Besuchende. Die über 70 Jahre alten Kirschbäume der Stoffregen-Allee wurden Anfang des neuen Jahrtausends aufgrund von Pilzkrankheiten gefällt und neu angepflanzt. So ist die heutige Allee noch vergleichsweise jung, blüht aber ebenso fleißig wie andere bekannte Zierkirschen-Alleen und -straßenzüge in Deutschland. Nicht weit von der Zierkirschen-Allee, nur einmal das Tal hinterm dortigen Aussichtspunkt durchquert und direkt am Café Orchidee blühen zeitgleich mit den Kirschen auch die Kamelien, die sonnengeschützt im Schatten höherer Bäume stehen. Ihre Blüten haben je nach Sorte Farben von weiß über rosa bis rot, sind gefüllt oder haben auffällige Blütenstempel. Es ist wie ein kleiner Wald im Wald, durch den man auf einem Pfad spaziert. Leider ist auch hier die Blütenpracht je nach Sorte recht kurz. Geographische Koordinaten: 51°28’39.49″N, 7°27’47.85″E – Zierkirschen-Allee / Stoffregen-Allee UTM-Koordinaten (Zone 32): 393283 m, 5704061 m – Zierkirschen-Allee / Stoffregen-Allee Taschentuchbäume Während einem Besuch traf ich auf eine Frau, die mich beim Fotografieren der Blütenpracht ansprach. Sie war fast schon verzweifelt und hoffte auf Ortskenntnis. Sie wollte den berühmten Taschentuchbaum sehen, der dies gerade jetzt laut Zeitung täte. Die Dame war aus Bayern angereist und suchte gestern schon extra den ganzen Tag im Park. Und heute Morgen, kurz vor der Abfahrt ihres Zuges, war es ihre letzte Chance. Überglücklich war sie, als wir einige Minuten später unter den »Taschentüchern« standen. Gerade rechtzeitig noch. Sie machte rasch Fotos mit ihrem Tablet-Computer, ließ sich glücklich mit ihm gemeinsam fotografieren und spurtete dann nach hektischem Blick auf die Uhr direkt zum Bahnhof in der Nähe. Auf meinem Spaziergang habe ich sogar noch einen zweiten und einen dritten Taschentuchbaum gesehen. Dieser ist allerdings etwas versteckter gelegen und man braucht etwas Glück beim Blick in die Baumkronen, um die markanten Blüten hoch oben zu erkennen. Geographische Koordinaten der drei Bäume: 51°28’43.89″N, 7°27’51.21″E51°28’43.46″N, 7°27’47.60″E51°28’45.55″N, 7°27’48.35″E UTM-Koordinaten (Zone 32) der drei Bäume: 393351 m, 5704195 m393281 m, 5704184 m393297 m, 5704248 m Natürlich sind Taschentuchbäume und Rhododendren nicht die einzigen Besonderheiten. Im Geographie-Wald findet man Bäume vieler Länder. Ob Gehölze Kanadas oder ein Gingko – die Vielfalt ist groß, die Bäume schon groß und alt. Geographie-Wald und Sumpfzypressenteich Vom Geographie-Wald ist es nicht weit zum See und zu einem Teich. Der große See im Nordteil des Parks besitzt eine Insel und stegartige Aussichtsplattformen mit Ruhebänken am Wasser. Hier lassen sich Wasservögel, dicke Fische und sogar (ausgesetzte?) Schildkröten beobachten. Ein anderer Teich in der Nähe ist eher morastig. Sumpfzypressen erinnern an die kanadische Wildnis. Hier und dort stehen interaktive Skulpturen, die insbesondere von Kindern zum Spielen genutzt werden können. Neben dem Arboretum (arbor lat. = Baum) gibt es noch einen eigenen Staudengarten, Kräutergarten und die im Jahr 1822 gepflanzte Allee aus Linden. Interessierten ist der Rombergpark für einige besondere Gewächse ein Begriff. Ein besonderer Glanzpunkt neben den Rhododendren und Azaleen ist der chinesische Taschentuchbaum, dessen Blüten ebenfalls im Frühling wie weiße Papiertaschentücher neben den Blättern vom Baum hängen. Doch auch andere knorrige, verzweigte, wegüberspannende, dünnblättrige, formblättrige, blühende oder immergrüne Büsche und Bäume in Wäldchen, an Wegen oder rings um mehr oder weniger große Wiesen und Lichtungen gehören zur Vielfalt des Botanischen Gartens. Rote Bäche Neben botanischen Kostbarkeiten bietet der Rombergpark als Sehenswürdigkeit vor allem seine bereits angesprochenen »Roten Bäche«, die durch ihre rostrote oder auch in Kinderphantasien blutrote Färbung des Bachbettes eine ungewöhnliche und vielleicht etwas gruselige Attraktion darstellen. Es sind eisenhaltige Zuflüsse des Schondelle-Baches (gesprochen wie geschrieben), der durch den Park und rings um den großen Teich im Norden plätschert. Das Wasser der Zuflüsse ist konstant 13 bis 15°C warm. Im östlichen Talbereich sind dies eisenockerhaltige natürliche Quellen, im westlichen handelt es sich um ebenfalls eisenockerhaltiges Grubenwasser aus der Zeche Glückaufsegen. Und das Stichwort Eisen sagt es bereits: Das Bachbett rostet ganz einfach. Die Quellen und Bäche sind besondere Attraktionen, die vor allem bei Kindern neugierige Fragen aufwerfen. Entsprechende Informationstafeln erläutern ihre Entstehung und dass das Wasser für die meisten Wasserbewohner wie Fische eine lebensfeindliche Umgebung darstellt. Geographische Koordinaten: 51°28’42.58″N, 7°27’57.62″E – Roter Bach (Infotafel) und Zugang zum Primeltal UTM-Koordinaten (Zone 32): 393473 m, 5704154 m – Roter Bach (Infotafel) und Zugang zum Primeltal Neben den Vögeln und Fischen (und Schildkröten) kann man auch nach dicken Eichhörnchen Ausschau halten. Sie klettern in halsbrecherischem Tempo die Bäume hinauf und wieder hinunter oder springen durch das Geäst von Baum zu Baum. Besonders interessant wird es, wenn zwei Eichhörnchen um ihre Beute und ihren Baum kämpfen. Aber Vorsicht: ein falsches Geräusch oder zu nah dran und sie sind rasch verschwunden. Vielleicht sieht man sie noch den Baum hinauf laufen und aus einer Astgabel aus erhöhter Position vorsichtig hervorgucken, ob die Gefahr (ich) schon weitergezogen ist oder nicht. Moor- und Heidelandschaft In der nordwestlichen Ecke des Rombergparks befindet sich die Moor- und Heidelandschaft mit der angeschlossenen Düne. Während man in anderen Teilen des Botanischen Gartens durch die Wälder Kanadas und der Apalachen spaziert, gelangt man mitten im Ruhrgebiet so für einen kurzen Moment nach Norddeutschland. Es ist eine der größten vollkommen künstlich gebauten Landschaften dieser Art in Europa. Hier findet man die typischen Pflanzen dieser Landschaften vor, wie die Besenheide auf der einen und die Torfmoose auf der anderen Seite. Im Mittelpunkt befindet sich ein sumpfiges Gewässer, das man umrunden kann. Das Torfhaus ist zentraler Anlaufpunkt mit Informationen zu Moor und Heide. Besonders diese beiden Anlagen lohnen – wie allerdings auch viele andere Teile des Rombergparks – zu jeder Jahreszeit einen Besuch und sind auch bei schlechtem Wetter schön anzusehen. Monas Tipp zur DuftmeditationDer Rombergpark ist perfekt, um mal ganz gezielt auf die verschiedenen Gerüche in der Natur zu achten. Ob Blüten, feuchter Waldboden nach einem Regenschauer oder modriger Wald im Herbst: Schließt doch mal die Augen, konzentriert euch auf den Geruchsinn und atmet tief ein, um die vielfältigen Düfte intensiv wahrzunehmen. Das geht natürlich auch woanders! Düne Direkt neben der Heidelandschaft und dem Moor kann man die Reise durch Deutschland zur Küste fortsetzen. Stege mit maritim wirkenden Handläufen aus Seilen führen zwischen Braun- und Grau-Düne mit aus Strandurlaub bekannten Küstengräsern. Und man hat … Rombergpark und Zoo Dortmund weiterlesen