Alter Friedhof am Lohtor (Lohtorfriedhof) in Recklinghausen

Der Alte Friedhof am Lohtor war von 1809 bis 1927 die letzte Ruhestätte vieler Bürgerinnen und Bürger der Stadt Recklinghausen. Seine Entstehung hängt eng mit einer Entwicklung zusammen, die sich zu dieser Zeit in vielen Orten vollzog: Der Kirchhof von St. Peter in der Innenstadt wurde 1809 aufgegeben, Bestattungen innerhalb der Stadtmauern waren nicht mehr erlaubt. Stattdessen wählte man ein leicht ansteigendes Gelände am damaligen Stadtrand – dort, wo sich die Straßen nach Haltern am See und nach Marl mit dem heutigen Herzogswall kreuzen.

Seinen Namen erhielt der Friedhof vom nahe gelegenen Loh-Tor, einem wichtigen Stadttor in der mittelalterlichen Befestigungsanlage. „Loh“ bezeichnet Buschland – ein Hinweis auf die frühere Landschaft vor den Toren der Stadt. Das Eingangstor des Friedhofs besteht noch heute aus Steinen der ehemaligen Stadtmauer und verleiht der Anlage ein besonderes historisches Gepräge.

Mit der Anlage des großen Nordfriedhofs im Jahr 1907 begann die Ablösung des Lohtor-Friedhofs, der 1927 schließlich aufgegeben wurde. Heute ist das Areal eine gepflegte Grünanlage mit altem Baumbestand – ein stiller Ort unweit der trubeligen Innenstadt, an dem sich Geschichte, Natur und Erinnerung begegnen.

Der Friedhof Lohtor ist einer von mehreren Artikeln zu interessanten, alten oder besonderen Friedhöfen im Ruhrgebiet. Die zentrale Rubrik-Seite bietet neben einer Übersicht über die anderen Orte auch allgemeine Informationen wie beispielsweise eine Erläuterung zur Symbolik auf Grabsteinen ► Friedhöfe im Ruhrgebiet

Steinerne Kreuze und wachende Engel

Hier fanden über ein Jahrhundert lang Menschen ihre letzte Ruhe – darunter Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger, Bürgermeister, Lehrer, Unternehmer und Geschäftsleute. An einigen der noch erhaltenen Grabstätten informieren kleine Tafeln über die Persönlichkeiten, die hier begraben liegen. Ein besonderes Schmuckstück ist die Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1720, die älter ist als der Friedhof selbst.

Man entdeckt über das Gelände verteilt denkmalgeschützte Steinkreuze, Grabsteine und einige Figuren, die zum Teil auf hohen Sockeln stehen. Mitten auf dem Friedhof steht das Hochkreuz. Daneben kann man sich auch auf einer Sitzbank niederlassen und die Stille des alten Friedhofs genießen.

Anreise mit dem Auto:

Auf der A43 bis zur Ausfahrt 11 Recklinghausen / Herten. Aus Richtung Bochum daher direkt abfahren und rechts abbiegen, aus Richtung Münster erst hinter dem Kreuz die Abfahrt wählen und dann links abbiegen auf die Hertener Straße. Dem Verlauf bis zum Wall auch über den Kreisverkehr hinaus folgen und an der Ampel links abbiegen auf den Herzogswall. An der Haltestelle Lohtor ist der südliche Eingang erreicht. Daher in den Nebenstraßen oder auf den Parkplätzen der Innenstadt parken.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Beisinger Weg, Am Lohtor in Recklinghausen

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Recklinghausen Hauptbahnhof zu Fuß auf dem Kurfürstenwall bis zum Lohtor. Dann rechts zum Friedhof.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der Friedhof ist über das Radverkehrsnetz NRW erreichbar.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist der Friedhof bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000) und BVA Radwanderkarte Kreis Recklinghausen* (1:50.000).