Rund um Haus Ripshorst

Unmittelbar an der Neuen Mitte Oberhausen mit dem bekannten Einkaufszentrum CentO, dem Sea Life Center und dem Großen Gasometer Oberhausen beginnt in östlicher Richtung eine wohltuende grüne Lunge und bildet einen starken Kontrast zur überbauten ehemaligen Gutehoffnungshütte. Rings um das Haus Ripshorst lassen sich spannende landschaftsökologische Themen erleben und besichtigen – vom Gehölzgarten mit reichbehängten Obstbäumen im Herbst über ein Spaziergang am Kanalufer oder auf dem ökologisch interessanten Brachgelände der Zeche Vondern bis hin zu einer zum Park umgestalteten ehemaligen Kläranlage mit begehbarem Faulturm reicht das Spektrum. Kunstobjekte wie der Zauberlehrling, spezielle Brückenkonstruktionen oder Skulpturen lockern das Landschaftsbild auf.

In der folgenden Abbildung sind die wichtigen Landschaftselemente und Bauwerke rings um das Haus Ripshorst eingezeichnet und sollen eine erste Orientierung bieten. Die Neue Mitte Oberhausen ist am linken Bildrand fußläufig erreichbar, ebenso die Burg Vondern am oberen Rand und der Gleispark Frintrop am unteren. Die Sehenswürdigkeiten von Gehölzgarten bis zur Brache Vondern, vom Zauberlehrling bis zum Emscher-Klärpark, werden in den nachfolgenden Abschnitten einzeln und ausführlicher vorgestellt.

Übersichtskarte Haus Ripshorst und Umgebung
Übersichtskarte Haus Ripshorst und Umgebung

Informationen zum Besuch:

Öffnungszeiten und Eintrittspreise:

Die Angaben zu der Erreichbarkeit und Öffnungszeiten der einzelnen Ziele sind unter den jeweiligen Abschnitten aufgeführt, falls notwendig. Sonst ist der Zugang kostenlos und frei.

Anreise mit dem Auto:

Auf der A42 bis zur Ausfahrt 11 Oberhausen-Osterfeld / Neue Mitte. Aus Richtung Dortmund dem Verlauf folgen, aus Richtung Moers rechts abbiegen auf die Osterfelder Straße. Es werden Emscher und Kanal überquert. An sich müssten Sie nun links abbiegen in die Ripshorster Straße. Dazu an der nächsten Kreuzung rechts abbiegen, dem Verlauf rechts folgen und dann an eben dieser Ampel geradeaus fahren. Nach 730 Metern befindet sich links ein Parkplatz vom Haus Ripshorst. Alternativ geradeaus weiterfahren, kurz darauf halblinks abbiegen in die Sühlstraße und in dessen Verlauf am Rande parken.

Der Emscher-Klärpark bietet, wie im entsprechenden Abschnitt beschrieben, eigene Parkmöglichkeiten.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Ripshorststraße in Oberhausen

Anreise mit Bus und Bahn:

Mit den Zügen des Nah- und Fernverkehrs bis Oberhausen Hbf. und dann mit den Bussen und Straßenbahnen vom Bussteig 1 am Vorplatz links vom Bahnhofsgebäude Richtung CentrO bis Neue Mitte. Zu Fuß durch das CentrO oder über die Promenade Richtung Sea Life und rechts hinter der Marina Oberhausen entlang des Kanals und unter der Straßenbrücke hindurch bis zum Gehölzgarten und Haus Ripshorst.

Alternativ mit der S-Bahn S2 bis Essen-Dellwig. Von dort rechts der Dellwiger Straße folgen. Nach 600m rechts durch die kleine Unterführung in den Gleispark Frintrop und diesen links bis zur Ripshorster Bahnbrücke durchqueren. Über die Treppe auf die Brücke und rechts auf der Ripshorster Straße bis zur Zufahrt von Haus Ripshorst.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der Emscherweg verläuft auf der nördlichen Seite des Rhein-Herne-Kanals am Gelände von Haus Ripshorst vorbei. Über die Kanalbrücke werden Informationszentrum, Gehölzgarten, Zauberlehrling usw. einfach und schnell erreicht.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Region um Haus Ripshorst abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000), BVA Radwanderkarte Kreis Wesel* (1:50.000) und Kompass Fahrradkarte Kreis Wesel* (1:50.000) sowie Kompass Wanderkarte Ruhr* (2 x 1:35.000)

In diesen Reiseführern oder Büchern ist das Ziel als Beitrag thematisiert. Jeweils als Tourenvorschlag für eine Wanderung oder einen Spaziergang in Wanderzeit im Ruhrgebiet* und Auszeiten für die Seele im Ruhrgebiet* sowie als Beitrag in Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet*.

Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Blühende Oasen: Ausflüge zu den schönsten Parks und Gärten im Ruhrgebiet* und Emscher-Touren: In 5 Tagen mit dem Fahrrad durch den Pott*.

Tipp des Autors:

Auf dem ersten Blick mag sich die Umgebung von Haus Ripshorst als wenig erfüllend darstellen, doch auf einer Achse zwischen Schloss Oberhausen, CentrO, Emscher Klärpark und Gleispark Frintrop lassen sich vielfältige Erlebnisse kultureller, ökologischer, sportlicher oder konsumierender Art kombinieren. Der Gehölzgarten ist sicherlich im Frühling und Herbst zur Baumblüte und Obsternte besonders interessant. Über die Ripshorstbrücke wird die mittelalterliche Burg Vondern erreicht.


Haus Ripshorst

Informationszentrum des Emscher-Landschaftsparks

Kern des Geländes ist der ehemalige Gutshof Ripshorst. Er steht auf dem Grund und Boden einer alten Wasserburg inmitten einer weiten Wiesenfläche etwa einen Kilometer östlich der Neuen Mitte. Im Jahre 1999 erfolgte der Umbau zum Informationszentrum des Emscher-Landschaftsparks. In seiner Ausstellung in der ehemaligen Scheune des Gutes lassen sich verschiedene regionsspezifische Aspekte besichtigen. Darüber hinaus locken ein schöner Bauerngarten und ein Bienenlehrstand. Diverse Veranstaltungen oder erkundende Exkursionen in der Umgebung gehören ebenfalls zum Angebot des Informationszentrums. An der Stelle der ehemaligen Stallungen befinden sich in einem nach ökologisch nachhaltigen Gesichtspunkten errichteten Holzgebäude verschiedene Naturschutzverbände, beispielsweise die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald oder die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet.

Haus Ripshorst in Oberhausen: Ehemaliger Gutshof mit Informationszentrum in weitläufiger Wiesenlandschaft
Haus Ripshorst in Oberhausen: Ehemaliger Gutshof mit Informationszentrum in weitläufiger Wiesenlandschaft

Das Informationszentrum im Haus Ripshorst ist täglich außer montags von 10.00 bis 18.00 Uhr bzw. November bis Februar bis 17.00 Uhr geöffnet, allerdings gibt es eine Weihnachtsferienpause. Bitte beachten Sie dazu die Informationen auf den externen Internetseiten. Der Eintritt in Park und Ausstellung ist frei!

Information Informationen zur Anreise befinden sich ganz oben.

Gehölzgarten Ripshorst

Vom Urwald zum Kulturwald

Die Große Wiesenfläche mit dem Haus Ripshorst in der Mitte wird durch ein etwa zwei Kilometer langes Baum- und Buschband umgeben. Es zieht sich dynamisch im weiten Abstand vom Haus entlang der Siedlungen und zeigt typische Bäume verschiedener Zeitepochen in den Breiten des heutigen Ruhrgebiets. Von West nach Ost werden die Stadien des Tertiärs (65 Mio. Jahre bis 2,6 Mio. Jahre vor heute), der Wiederbewaldung und der Kulturnutzung durch Anpflanzung und Züchtung durch den Menschen gezeigt und auf Informationstafeln ausführlich erläutert. Man beginnt dabei in einem Ginkgo-Hain unweit des Aquaparks und endet auf einer Obstbaumwiese, auf der im Herbst die leckeren Früchte locken und im Frühling eine wahre Blütenpracht geboten wird.

Kleiner Verkaufsstand und schöne Sitzgelegenheit am Haus Ripshorst mit Blick auf die weiten Wiesen
Kleiner Verkaufsstand und schöne Sitzgelegenheit am Haus Ripshorst mit Blick auf die weiten Wiesen

Zugänge hat der Gehölzgarten praktisch in gesamter Länge. Thematische Einstiege befinden sich beispielsweise am Ginkgo-Hain an der Kreuzung Osterfelder / Ripshorster Straße sowie am Emscher Klärpark.

Grüne GlücksorteDer Gehölzgarten Ripshorst ist ein „grüner Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Thomas Dörmann. Unter dem Leitsatz „Geh raus & blüh auf“ bietet es 80 Ziele aus den grünen Parks, Halden und Landschaften im Ruhrgebiet: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet*

Der Zauberlehrling

Der tanzende Strommast

Am Rande des Gehölzgartens steht auf einer Wiese der im Rahmen der EMSCHERKUNST.2013 errichtete tanzende Strommast. Der sogenannte „Zauberlehrling“ ist nach einem Entwurf der Künstlergruppe »Inges Idee« errichtet worden. Beinahe mit menschlichen Zügen wirkend unterscheidet er sich auf eindrucksvolle Weise von den benachbarten echten Hochspannungsmasten und scheint Arme, Kopf und Füße zu besitzen. Dabei hat der Mast seine eigentliche Bestimmung, Überlandleitungen hoch über dem Boden zu tragen, verloren. Trotz der nicht vorhandenen Anschlusskabel scheint der menschliche Mast deutlich sichtbar unter Energie und Kraft zu stehen. Im Gegensatz zu manch anderer Skulptur oder Kunst verfallen Besucher (und auch der Webmaster) beim Anblick dieses Werkes in schwere Begeisterung und hoffen, dass das Objekt noch lange erhalten bleiben wird. Jedenfalls bleibt das Werk auch nach der Aktion 2013 erhalten – als eines von wenigen. Es wurde 2018 sogar zur langfristigen Erhaltung neu aufgebaut.

Ripshorstbrücke

Schlaichweg über den Rhein-Herne-Kanal

Oberhausen besitzt eine Reihe von eindrucksvollen und ungewöhnlichen Brückenbauwerken, die Gewässer, Bahnen oder Straßen überqueren, angefangen bei der Slinky-Springs-Brücke am Schloss Oberhausen über den Tausendfüßler bis hin zur Ripshorstbrücke, die auch unter dem Namen Ripshorststeg bekannt ist. Sie führt unweit vom Haus Ripshorst über den Rhein-Herne-Kanal und eine ältere Fachwerkbrücke als Fortsetzung weiter über die parallel fließende Emscher. Es ist der Nachfolgebau einer Eisenbahnbrücke an dieser Stelle, die zum Verladebahnhof der Zeche Vondern führte. Ähnlich wie die als Grimberger Sichel bezeichnete ZOOM-Brücke der Erzbahntrasse bei Gelsenkirchen ist diese Brücke bogenförmig und basiert auf einem spektakulären stählernen Tragwerk. Bei einer Länge von 130 Metern hat sie eine Spannweite von etwa 80 Metern und bildet in Etwa einen rechten Winkel über den Kanal, den sie in einer Höhe von etwa acht Metern überquert. Sie ist die erste von mehreren sehr speziellen Brücken von Schlaich Prof. Jörg Schlaich neben der Erzbahnschwinge im Westpark Bochum, der Buckelbrücke im Duisburger Innenhafen und eben der Grimberger Sichel und wurde 1997 eröffnet. Nicht zu verwechseln ist diese Brücke mit der der Ripshorster Straße über die Eisenbahnstrecke. Die befindet sich in fußläufiger Entfernung etwas weiter südlich am Rande des Gleisparks Frintrop.

Das Bauwerk bildet eine Verbindung für Radfahrer und Wanderer zwischen dem Gehölzgarten und dem Informationszentrum auf der südlichen und der Burg Vondern auf der nördlichen Kanalseite. Das Blaue Band zwischen dem Emscher-Klärpark und der Burg setzt sich auch als blau gestrichene Markierung auf der Brücke fort. Die Burg ist nach Überquerung der Brachfläche der Zeche Vondern und Unterquerung der Autobahn erreichbar. In unmittelbarer Nähe zur Brücke lässt sich der Düker des Läppkes Mühlenbachs unter dem Kanal und die Mündung desselben in die Emscher beobachten. Unmittelbar an der Brücke steht die Emschersäule von Hermann EsRichter, die Teil der Kunstgestaltung der Brache Vondern ist.

Ripshorstbrücke (Ripshorststeg) über den Rhein-Herne-Kanal Richtung Burg Vondern
Ripshorstbrücke (Ripshorststeg) über den Rhein-Herne-Kanal Richtung Burg Vondern

Geographische Koordinaten:
51°29’33.75″N, 6°54’05.26″E – Haus Ripshorst
51°29’38.58″N, 6°53’22.76″E – Ginkgohain (Westeingang Garten)
51°29’40.56″N, 6°53’53.57″E – Ripshorstbrücke (Kanalbrücke)
51°29’37.86″N, 6°53’46.33″E – Zauberlehrling
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von z. B. GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32):
354318 m, 5706706 m – Haus Ripshorst
353503 m, 5706879 m – Ginkgohain (Westeingang Garten)
354099 m, 5706923 m – Ripshorstbrücke (Kanalbrücke)
353957 m, 5706843 m – Zauberlehrling

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.

Information Informationen zur Anreise befinden sich ganz oben.

Emscher-Klärpark

Kläranlage Läppkes Mühlenbach

Es sind die kleinen Ziele, nicht alltägliche Besonderheiten und eher unbekannt, die auf diesen Internetseiten mit Vorliebe präsentiert werden. Ein solches ist definitiv auch der Emscher Klärpark, eine ehemalige Kläranlage, die zu einem kleinen Stadtpark umgewandelt wurde, dessen Faulturm zu besteigen und zu besichtigen ist. Das Konzept erinnert an den nahegelegenen und 2010 eröffneten BernePark in Bottrop.

Panoramafoto vom Gelände des Emscher Klärparks: Wasserbecken, Betriebsgebäude und Faulturm
Panoramafoto vom Gelände des Emscher Klärparks: Wasserbecken, Betriebsgebäude und Faulturm

Die Kläranlage Läppkes Mühlenbach stammt aus dem Jahre 1958 und diente zur Klärung der Abwässer der Haushalte aus Frintrop und Borbeck. Der nur etwa drei Kilometer lange Bach, der fast genau auf dem Dreistädteeck von Oberhausen, Essen und Mülheim a. d. Ruhr entspringt, ist einer der ersten renaturierten Köttelbecken im Emscher-Raum und verläuft bis auf die letzten Meter in einem der Natürlichkeit nachempfundenen Bett. Er fließt nordwestlich von Haus Ripshorst nach einer Kanalunterquerung in die Emscher. Im Jahr 1996 erfolgte die Stilllegung der kleinen Anlage mit einem Rundklärbecken – sie wurde durch Großkläranlagen ersetzt, die für den gesamten Emscherbereich zuständig sind. Sieben Jahre später wurde der Klärpark am 24. Juli 2003 eröffnet.

Im folgenden Luftbild ist der Emscher-Klärpark in der rechten Hälfte mit seinem runden Klärbecken zu erkennen. Unmittelbar daneben liegt der Rhein-Herne-Kanal, ganz links ist die Emscher zu sehen (Blickrichtung Osten).

Luftbild vom Emscher Klärpark in Oberhausen (Kläranlage Läppkes Mühlenbach)
Luftbild vom Emscher Klärpark in Oberhausen (Kläranlage Läppkes Mühlenbach)

Zentrum des Emscher Klärparks ist das ehemalige Rundklärbecken der Anlage mit einem Durchmesser von 40 m. Es ist heute ein Biotop mit Goldfischbesatz, die alte Räumerbrücke dient als lange Aussichtsplattform über dem Gewässer. Aus dem Maschinenhaus wurde ein Bürogebäude. Während im BernePark die beiden umfunktionierten Klärbecken die Hauptattraktion sind, ist das Highlight dieses Parks eindeutig der alte Faulturm. 20 Meter hoch und 14 Meter im Durchmesser misst der alte Betonturm von 1958. Dort, wo heute die Galerie im Turm ist, wurden Jahrzehntelang bis zu 1.450 m³ Klärschlamm aus dem Rundbecken gesammelt, beheizt und umgeschichtet. Bakterien sorgten für eine Zersetzung des Schlamms zu einer geruchsarmen Masse. Betritt man den Raum durch eine der beiden in den dicken Betonmantel gebohrten Türen, fällt der Blick auf ein eigenartiges Röhrensystem, das eine skulpturale Nachempfindung der Wurzel einer Mangrove aus Abwasserrohren darstellt. Gleichzeitig fängt es im Raum (allerdings nur geräuschvoll) an zu tropfen und gluckern. Die Klanginstallation stammt von Alexander R. Titz und kommt durch die einmalige Akustik perfekt zur Geltung. Selber kann man mit dem langen Echo experimentieren, pfeifen oder das Steigerlied im Kanon singen. Informationstafeln an der Wand erläutern Funktion und Aufbau von Kläranlage und Faulturm, das Klangkunstwerk und die Renaturierung des Bachs. Abschließend bietet sich ein Besteigen des Faulturms an. Auf seinem Dach bildet ein Lichtmast eine nächtliche Landmarke, die Aussicht beschränkt sich auf den Klärpark. Doch wann kann man behaupten, einmal in und auf einem Faulturm einer Kläranlage gestanden zu haben?!

Geographische Koordinaten: 51°29’35.25″N, 6°54’32.96″E – Emscher Klärpark
UTM-Koordinaten (Zone 32): 354854 m, 5706737 m – Emscher Klärpark

Öffnungszeiten und Eintrittspreise:

Der Emscher Klärpark ist nur zu folgenden Zeiten geöffnet: Feb.-Okt. 07.00-20.00 Uhr, Nov.-Jan. 08.-18.00 Uhr. Der Faulturm schließt um 17.00 Uhr. Der Eintritt zum Park und in bzw. auf den Faulturm ist frei.

Direkt auf dem Gelände bestehen Parkmöglichkeiten! Adresse für das Navigationssystem: Sühlstraße 6 in Oberhausen.

InformationInformationen zur Anreise befinden sich ganz oben.

Brache Vondern

Vom Weideland über Zechengelände zur Brachfläche

Das Blaue Band zwischen dem Emscher Klärpark und der Burg Vondern erreicht hinter der oben beschriebenen Ripshorstbrücke eine eigentümliche Landschaft. Weite, wilde Wiesen, unterbrochen von hügeligen Wäldern und sonderbaren Kunstobjekten. Es handelt sich um die Brachfläche der ehemaligen Zeche Vondern, die von 1902 bis 1932 Kohle förderte und bald um eine Kokerei erweitert wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit stellt eine ca. vier Meter hohe Erhebung etwa 500 Meter östlich der alten Eisenbahnbrücke noch heute den Rest einer kleinen Bergehalde dar. Man betrachte dazu noch einmal das ganz oben gezeigte interaktive Luftbild mit dem Vergleich zwischen früher und heute, wo die ausgedehnten Zechen- und Gleisanlagen heute im Grünland untergehen.

Die Weltwirtschaftskrise am Ende der 1920er Jahre beendete den Betrieb. Zuvor war dies Acker- und Weideland, das durch den Emscherfluss, seinerzeit noch unbefestigt, durchschnitten wurde. Nach Abriss der Anlagen blieb das Gelände weitestgehend sich selbst überlassen und wurde teilweise nur durch die in den 1970ern errichtete Autobahn A42 im Norden überbaut. Während des Überquerens fallen zahlreiche Kunstobjekte ins Auge. Die auffälligsten sind der rote Stufenturm ganz im Westen von Hartwig Kompa oder der Brachenthron von Will Brands unter Zuarbeit von Bürgern oder von Anwohnern gesammelte Fundstücke vom Zechengelände, die am Wegesrand präsentiert werden. Beeindruckend ist vor allem die Wiederbesiedlung des Geländes durch die Natur. Nicht nur die postindustrielle Vegetation aus Birken hat sich ausgebreitet. Wilde Kulturpflanzen in der Wiesenfläche, Orchideen und nicht zu vergessen die ganzen Singvögel, Kröten und Spinnen.

Geographische Koordinaten:
51°29’47.52″N, 6°53’44.74″E – Stufenturm Brache Vondern
51°29’48.96″N, 6°54’03.32″E – Brachenthron

UTM-Koordinaten (Zone 32):
353935 m, 5707143 m – Stufenturm Brache Vondern
354294 m, 5707177 m – Brachenthron

InformationInformationen zur Anreise befinden sich ganz oben.