Grabeskirche Liebfrauen in Dortmund
Die Liebfrauenkirche in Dortmund ist ein imposantes Backsteingebäude und wurde von 1881 bis 1883 im neogotischen Baustil errichtet. Sie hat einen herausragenden Turm, der die Silhouette der westlichen Innenstadt prägt. Nach Zerstörung des Kirchenschiffs im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Neuaufbau.
Im Jahr 2008 traf die Gemeinde angesichts schrumpfender Mitgliederzahlen den Beschluss, die Liebfrauenkirche einer neuen Nutzung zuzuführen und zu sanieren. Dabei entstand hier eine besondere Form der Bestattungskultur: das sogenannte Kolumbarium, also ein geschützter Ort, in dem die Überreste von Verstorbenen aufbewahrt werden.





Rings um die Säulen im Hauptschiff wurden Urnengrabstätten geschaffen, die Platz für eine oder zwei Urnen übereinander bieten. Die darauf liegenden Gedenkplatten aus Bronzeguss sind dabei im einheitlichen Stil gestaltet. Lediglich eine Vase für Blumen und ein Halter für Opferlichter dürfen als Schmuck dienen, um eine würdevolle Atmosphäre zu bewahren.
Für eine gemeinschaftliche Bestattung gibt es spezielle Grabstätten, in denen mehrere Urnen in einer Kammer Platz finden. Die Namen der Verstorbenen werden dort auf kleine Tafeln geschrieben. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der „Grabstätte für Unbedachte“, die speziell für Wohnungslose eingerichtet wurde. Hier finden sie ihre letzte Ruhe in Würde und Gemeinschaft.






Nach Ablauf der Nutzungszeit gelangt die Asche der Verstorbenen in die „Letzte Ruhestätte“ im Boden in der Mitte des Kirchenschiffs, erkennbar an dem Stein mit dem kreuzförmigen Einschnitt.
Übrigens ist die Grabeskirche dem TV-Publikum aus dem Dortmund-Tatort bekannt, in dem eine der Hauptkommissarinnen nach ihrem Film-Tod hier beigesetzt wurde und hin und wieder ein Kaktus auf ihre Grabplatte gestellt wurde. Was wir nun wissen, außer der Blumenvase gar nicht gestattet ist…
Informationen zum Besuch:
Dieser Ort ist für Besuchende täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, um Raum für Stille, Gedenken und Pflege der letzten Ruhestätten des Kolumbariums zu schaffen.
Anreise mit dem Auto:
Vom Hohen Wall abbiegen in die Josephstraße und das Parkhaus hinter dem Johanneshospital nutzen. Das Parkhaus liegt direkt neben der Liebfrauenkirche.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Gustavstraße / Amalienstraße (Zufahrt Parkhaus) in Dortmund
Anreise mit Bus und Bahn:
Die nächstliegende U-Bahn-Station ist am Westentor. Von dort über die Rheinische Straße und vorbei am Bergmann-Kiosk rechts in die Frankenstraße und dann links halten auf die Amalienstraße. Hinter dem Parkhaus liegt die Kirche auf der linken Seite.