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Dorfkirche Stiepel und Kirchhof in Bochum
Die Dorfkirche und ihr Kirchhof bergen eine faszinierende Geschichte im Herzen des heutigen Bochumer Stadtteils Stiepel. Oberhalb der Ruhr und in der Nähe des Kemnader Sees am Hang gelegen, trägt die Kirche eine knapp tausendjährige Geschichte in sich und gilt als das älteste Gebäude in Bochum. Der Kirchturm ist auch aus der Ferne zu sehen und lässt sich beispielsweise auch vom Torturm auf Burg Blankenstein gut ausmachen. Die Ursprünge der Kirche reichen bis zum Jahr 1008 zurück, als sie als Saalkirche gegründet wurde. Die heutige Kirche, eine romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert an derselben Stelle, beeindruckt mit typischen Rundbögen und Kreuzgewölben. Im 15. Jahrhundert erfuhr sie einen Ausbau zu…
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Holzener Friedhof in Dortmund – Weinberg
Nördlich des kleinen Stadtteils Holzen, nahe der Stadtgrenze zu Schwerte, liegt ein ganz besonderer Friedhof. Inmitten sanfter Hügel und Natur befindet sich nicht nur eine traditionelle Begräbnisstätte, sondern auch eine Anlage, die seit 2020 neue Wege in der Gestaltung von Friedhöfen geht – ein Weinberg, der nicht nur in der Bibel als einzigartiges Symbol für Leben und Erneuerung dient. Die Anlage, die durch ihre Südhanglage begünstigt wird, nimmt Bezug auf ähnliche Projekte, wie die Weinberge am Phoenixsee in Hörde und im Umweltkulturpark Barop. Doch sie bleibt in Dortmund etwas Einzigartiges. Der Friedhof bietet Urnengräber unter Reben, umgeben von terrassenförmigen Trockenmauern aus Ruhrsandstein, die einen Hauch von mediterraner Atmosphäre schaffen. Im…
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Friedhof Bredeney in Essen – Zwischen Welthandel und Familiengeschichte
Es gibt viele Wege, wie man Menschen auf einem Friedhof voneinander unterscheiden kann – durch Generationen, durch Konfessionen, durch Grabarten. Und dann gibt es den sogenannten „ALDI-Äquator“. Auf dem Friedhof Bredeney verläuft er mitten hindurch – symbolisch zumindest: Denn hier ruhen Karl Albrecht (ALDI Süd) und sein Bruder Theo Albrecht (ALDI Nord) – beide auf demselben Friedhof, aber auf getrennten Grabstätten. Eine skurrile Anekdote mit echtem Ruhrgebietscharme. Der Friedhof Bredeney auf dem „ALDI-Äquator“ Der Friedhof im Süden der Stadt Essen wurde 1909 eröffnet und liegt im heutigen Stadtteil Bredeney. Inmitten ruhiger, teils parkähnlicher Anlagen finden sich neben gepflegten Gräberfeldern auch kulturhistorisch bedeutsame Grabstätten. Besonders markant ist die heutige Friedhofskapelle, ein…
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Grabeskirche Liebfrauen in Dortmund
Die Liebfrauenkirche in Dortmund ist ein imposantes Backsteingebäude und wurde von 1881 bis 1883 im neogotischen Baustil errichtet. Sie hat einen herausragenden Turm, der die Silhouette der westlichen Innenstadt prägt. Nach Zerstörung des Kirchenschiffs im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Neuaufbau. Im Jahr 2008 traf die Gemeinde angesichts schrumpfender Mitgliederzahlen den Beschluss, die Liebfrauenkirche einer neuen Nutzung zuzuführen und zu sanieren. Dabei entstand hier eine besondere Form der Bestattungskultur: das sogenannte Kolumbarium, also ein geschützter Ort, in dem die Überreste von Verstorbenen aufbewahrt werden. Rings um die Säulen im Hauptschiff wurden Urnengrabstätten geschaffen, die Platz für eine oder zwei Urnen übereinander bieten. Die darauf liegenden Gedenkplatten aus Bronzeguss sind dabei im…
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Friedhof Ümmingen in Bochum
Der Alte Ümminger Kirchhof ist ein faszinierender Ort. Auf dem Gelände stand einst eine Kirche, deren Ursprünge im 12. Jahrhundert erwähnt wurden. Leider musste die Kirche im Jahr 1895 abgerissen werden, da sie baufällig geworden war. Der Friedhof selbst wurde im Umfeld der Kirche im 17. Jahrhundert während des 30-jährigen Krieges gegründet. Heute sind die Umrisse der alten Kirche durch ihre Grundmauern nachgebildet, wobei der Grundriss im Jahr 1963 und erneut 2018 freigelegt und in der heutigen Form gestaltet wurde. Mit seinem Status als einer der kleinsten Friedhöfe in Bochum fasziniert vor allem der alte Kirchhof durch 76 alte Steindenkmäler aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die aus Sandstein gefertigt…
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Alter Westfriedhof in Unna
Direkt hinter der für Unna bekannten Lindenbrauerei mit dem Zentrum für Internationale Lichtkunst erstreckt sich der Alte Westfriedhof. Innerhalb des Straßenrings um die Stadtmitte ist sie die größte Grünanlage der Stadt und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Jahre 1820 fand hier das erste Begräbnis statt, danach folgten schrittweise Erweiterungen und Ausgestaltungen zur heutigen Form. Doch der Platz für Gräber in dieser Innenstadtlage wurde schnell knapp, weswegen neue Friedhöfe wie der Südfriedhof andernorts angelegt wurden und 1985 die letzte Beisetzung das Ende markierte. In den 1990er Jahren kam das, was kommen musste: der Westfriedhof geriet unter die Räder; Vandalismus, Party- und Drogenszene machten sich breit. Historische Gräber wurden beschädigt…
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Alter Friedhof am Lohtor (Lohtorfriedhof) in Recklinghausen
Der Alte Friedhof am Lohtor war von 1809 bis 1927 die letzte Ruhestätte vieler Bürgerinnen und Bürger der Stadt Recklinghausen. Seine Entstehung hängt eng mit einer Entwicklung zusammen, die sich zu dieser Zeit in vielen Orten vollzog: Der Kirchhof von St. Peter in der Innenstadt wurde 1809 aufgegeben, Bestattungen innerhalb der Stadtmauern waren nicht mehr erlaubt. Stattdessen wählte man ein leicht ansteigendes Gelände am damaligen Stadtrand – dort, wo sich die Straßen nach Haltern am See und nach Marl mit dem heutigen Herzogswall kreuzen. Seinen Namen erhielt der Friedhof vom nahe gelegenen Loh-Tor, einem wichtigen Stadttor in der mittelalterlichen Befestigungsanlage. „Loh“ bezeichnet Buschland – ein Hinweis auf die frühere Landschaft…
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Privatfriedhof Bodelschwingh im Mühlenbruch in Bergkamen
Eingebettet in das idyllische Naturschutzgebiet Mühlenbruch nördlich der Seseke liegt ein verstecktes Kleinod mitten im Wald: der Privatfriedhof der Familie von Bodelschwingh. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über rund 30 Hektar und wird von alten Buchen und Eichen geprägt. Besonders im Herbst, wenn die Blätter in leuchtenden Gelb- und Rottönen erstrahlen, entfaltet der Wald eine unvergleichliche Pracht. Ringsherum liegen landwirtschaftliche Flächen. Spazierwege führen durch die Natur, die sich hervorragend in Wanderungen integrieren lassen. Historische Wurzeln und Adelstradition Das Gut Haus Velmede in unmittelbarer Nähe des Friedhofs ist einer der Sitze der traditionsreichen westfälischen Adelsfamilie von Bodelschwingh. Diese Familie spielte eine wichtige Rolle in der Region und besaß neben Haus Velmede auch…
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Alter Friedhof Buer in Gelsenkirchen
Der Alte Friedhof Buer, auch als Alter Friedhof Mühlenstraße bekannt, liegt zentral in Buer zwischen dem Marien-Hospital und dem Nordring. Vor der Gründung des Friedhofs im Jahr 1886 fanden Bestattungen am Kirchhof der nur wenige hundert Meter entfernten St.-Urbanus-Kirche statt und dann kurzzeitig auf dem wiederum unmittelbar benachbarten Gelände Am Stoppenkamp, das jedoch schnell an seine Kapazitätsgrenzen stieß. Seit den 1950er Jahren finden hier allerdings u.a. zugunsten des städtischen Hauptfriedhofs keine regulären Bestattungen mehr statt. Der Friedhof wurde zunächst als katholischer Friedhof angelegt und später um einen evangelischen Bereich sowie einen jüdischen Friedhof ergänzt. Auf diesem jüdischen Teil, dessen Grabsteine 1938 zerstört wurden, erinnert ein kleiner Obelisk mit Zionstern an…
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Hauptfriedhof Dortmund
Als einer der größten Friedhöfe in Deutschland und der größte in Nordrhein-Westfalen übertrifft der Hauptfriedhof Dortmund sogar den berühmten Melaten-Friedhof in Köln um die dreifache Fläche. Mit mehr als 130 Hektar, etwa doppelt so groß wie der Westfalenpark, präsentiert sich der Hauptfriedhof als grüne Oase, größte zusammenhängende Grünfläche der Stadt und ist zugleich eindrucksvolles Zeugnis der Dortmunder Geschichte. Die Ursprünge dieses Friedhofs im Stadtteil Brackel reichen zurück ins Jahr 1912, als die bestehenden Friedhöfe in Dortmund aufgrund der Bevölkerungszunahme im Rahmen der Industrialisierung und dabei zwangsläufig auch Zunahme von Todesfällen ihre Kapazitätsgrenzen erreichten. Der Beschluss zur Errichtung eines neuen Zentralfriedhofs in Brackel wurde gefasst, und ein Architekturwettbewerb zur Gestaltung der…
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Der Ostenfriedhof in Dortmund – der Melaten vom Revier
Nach dem 1811 gegründeten ersten kommunalen Friedhof Westtotenhof im heutigen Westpark von Dortmund entstand ab 1876 ein zweiter Friedhof auf der anderen (östlichen) Seite des Innenstadtrings bzw. der damaligen Stadtmauer. Es überrascht nicht, dass er deshalb Ostfriedhof oder Ostenfriedhof bezeichnet wird. Dieser wurde benötigt, weil die Einwohnerzahl von Dortmund mit dem Beginn der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts stark anstieg. Nur wenige Jahre nach seiner Gründung sollte Dortmund mit 100.000 Einwohnern erstmals zur Großstadt werden und damit innerhalb kürzester Zeit seine Einwohnerzahl mehrfach verdoppelt haben. Der Ostenfriedhofs ist ungefähr 15 Hektar groß und wird an drei Seiten durch Straßen begrenzt. Die vierte Seite ist der Bahntrassen-Radweg auf der ehemalige Eisenbahnstrecke…
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Friedhöfe im Ruhrgebiet
Ob Gottesacker oder im Ruhrdeutschen etwas lapidar Knochenkamp bezeichnet – Friedhöfe sind die letzte Station für unsere sterblichen Überreste. Es sind stille und pietätvolle Orte der Trauer und des Erinnerns. Weltweit wird in verschiedenen Kulturen völlig unterschiedlich mit der Bestattung von Verstorbenen umgegangen. Die deutsche Friedhofskultur mit Gräbern, Gruften, Grabsteinen und schöner, liebevoller Bepflanzung, wie wir sie kennen, ist seit 2020 immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Es mag zunächst ein wenig merkwürdig erscheinen, dass auf dieser Seite, die sich schwerpunktmäßig mit Industriekultur und Freizeit im Ruhrgebiet beschäftigt, Friedhöfe ein Thema sind. Doch ich habe in unserem Revier so interessante, spannende und schöne Gräberfelder kennengelernt, dass ich beschlossen habe, sie in dieser…
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Der Weg des Salzes – von der Saline zum Hafen an der Ruhr
Es ist vergleichsweise unbekannt, dass die Ruhr bis zum heutigen Fröndenberg schiffbar war. Im Ort Langschede befand sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts der oberste Hafen an der Ruhr, der einst für den Transport des Salzes aus der Saline Königsborn angelegt wurde. Auf dieser Wanderung oder Radtour wird der zeitweise Weg des Salzes von der Saline zum Ruhrhafen Langschede verfolgt. Die Wege, die vor über 200 Jahren genutzt wurden, sind heute entweder ausgebaute Landstraßen, Wirtschaftswege oder nicht mehr vorhanden. Wir können nur versuchen, uns ungefähr entlang der vermuteten Trasse zu bewegen. Wahlweise wandernd oder auf dem Fahrrad kann die etwa 14 km lange Strecke bezwungen werden, die in der folgenden…
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Der Zollvereinsteig in Essen
Neben dem Baldeneysteig und dem Kettwiger Panoramasteig gibt es seit 2022 einen dritten großen Wandersteig in Essen. Der Zollvereinsteig verläuft auf einer Länge von etwa 27 Kilometern durch den Norden der Stadt. Von der Zeche Zollverein aus führt er trotz seiner Lage in der Großstadt hauptsächlich durch Grünanlagen, Stadtparks, Friedhöfe und über ein begrüntes Parkdeck. Es geht auf einige Halden mit schönen Ausblicken. Natürlich sind alte Zechen- und Kokereigelände dabei. Wie es sich für eine Tour in Essen gehört. Im Gegensatz zu den anderen beiden, bereits nach kurzer Zeit sehr beliebten Steigen mit teilweise tatsächlich bergigen Abschnitten ist der städtische Charakter allerdings nicht zu leugnen. Immer wieder werden Wohngebiete, aber…
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Zeche Gneisenau und Umgebung
Auch Jahrzehnte nach der Stilllegung prägt die ehemalige Zeche Gneisenau noch immer den Dortmunder Ortsteil Derne. Im nördlichsten Zipfel der Stadt, direkt an der Grenze zu Lünen, ragen die denkmalgeschützten Fördergerüste weithin sichtbar über das Ortszentrum hinaus – als markante Landmarken und stumme Zeugen der Bergbaugeschichte. Zwei zugehörige Halden liegen in den benachbarten Ortsteilen; Teile davon wurden rekultiviert und bilden heute die Greveler Alm, einen beliebten Aussichtspunkt mit weitem Blick über die Umgebung. Auch das markante Lanstroper Ei, ein ehemaliger Wasserturm, sticht am Rand der ausgedehnten Apfelbaumplantagen ins Auge. Der benachbarte Lanstroper See, ein Bergsenkungsgewässer, verweist auf die langfristigen geologischen Folgen des untertägigen Kohleabbaus. In der Karte sind die in…
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Wanderweg der Geotope, Meditationsweg und Astrolehrpfad
In Fröndenberg am östlichen Rand des Ruhrgebiets ist die Landschaft recht hügelig. Zwischen dem Ruhrtal und dem Münsterland erstreckt sich nämlich ein kleiner Gebirgszug, der an verschiedenen Stellen zum Spazierengehen, Wandern und zum Radfahren beliebt ist. In zwei Vororten der Stadt gibt es dabei zwei unterschiedlich lange Rundwanderwege, die zum Erkunden der ländlichen Region mit teils sehr schönen Aussichten in die eine oder andere Blickrichtung einladen. Der 15 km lange Wanderweg der Geotope ist eine rein virtuelle und daher nicht ausgeschilderte Wanderung und gleichzeitig Geocaching-Tour. Er verläuft dabei von Ardey aus rings um das Dorf Frömern und erschließt einige „Geotope“ und bergbauhistorisch interessante Orte. Außerdem hat man immer wieder schöne…
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Radweg auf der Hugobahn
Gerade im mittleren Ruhrgebiet führte ein schier unüberblickbares Netz von Eisenbahnstrecken zwischen Zechen, Kokereien sowie Industrieanlagen. Mit dem Niedergang der Kohleförderung sind viele dieser Zechenbahnen und anderen Güterstrecken unnötig geworden. Nach ihrer Stilllegung wurden schließlich viele dieser Eisenbahntrassen zu Radwegen, die heute meist kreuzungsfrei und steigungsarm schnelle Verbindungen zwischen den Orten darstellen. Ein solcher Bahntrassenradweg ist auch die Hugobahn. Sie zweigte dabei bei Sutum am Abzweig Hugo von der Bahnstrecke von Wanne-Eickel nach Gladbeck zwischen den Bahnhöfen Gelsenkirchen-Bismarck und Buer-Süd nach Norden ab. Als Stichstrecke diente sie insbesondere dem Transport der Kohle vom Bergwerk Hugo und war dabei etwa 5 Kilometer lang. Der Radweg wurde 10 Jahre nach Beendigung der…
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Der Hengsteysee und die Hohensyburg
Der Hengsteysee ist der älteste der sechs Ruhrstauseen, die die Ruhr auf ihrem Weg von der Quelle bis zur Mündung passiert. Er beginnt direkt am Zusammenfluss von Ruhr und Lenne und beschreibt von der Form her einen langgezogenen Linksbogen unterhalb der Ruhrsteilhänge. Oben befindet sich außerdem die Ruine der Hohensyburg direkt neben dem weithin sichtbaren Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Der See ist sehr beliebt für viele Arten von Freizeitsport auf dem oder am Wasser. Einige Rad- und Wanderwege erschließen das Gewässer und die Berge. Der berühmte RuhrtalRadweg führt sogar direkt am Ufer entlang. Der WestfalenWanderWeg und der Ruhrhöhenweg erklimmen dagegen die Ruhrsteilhänge, die sich am Nordufer des Sees steil erheben. Spuren des Bergbaus…