Melaten-Friedhof in Köln – Eine grüne Oase und historische Stätte in der Millionenstadt
Der Melaten-Friedhof in Köln, der 1810 auf dem Gelände eines ehemaligen Hospizes für Leprakranke eröffnet wurde, ist einer der bekanntesten Friedhöfe in Deutschland und berühmt für monumentale Grabmäler und prominente Gräber. Der Name „Melaten“ leitet sich von „Maladen“ ab, wie die Bewohner des Hospizes genannt wurden. Aufgrund einer neuen Gesetzeslage durften Bestattungen seinerzeit nicht mehr innerhalb der Stadtmauern stattfinden, weshalb der neue Friedhof außerhalb angelegt wurde.
Heute erstreckt sich der Melaten über eine Fläche von etwa 44 Hektar und ist damit der größte Friedhof in Köln. Gelegen zwischen den Stadtteilen Ehrenfeld und Lindenthal und direkt an der Aachener Straße, einer wichtigen westlichen Ein- und Ausfallstraße der Stadt, ist der Friedhof leicht erreichbar. Eine eigene Straßenbahnhaltestelle an der Aachener Straße sorgt für eine gute Anbindung.









Der Melaten-Friedhof ist nicht nur ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, sondern auch eine grüne Oase inmitten der Millionenstadt. Die zahlreichen alten Bäume und das rechtwinklig angelegte Wegenetz machen ihn zu einer schönen und beschaulichen Parkanlage.
Der Melaten-Friedhof ist einer von mehreren Artikeln zu interessanten, alten oder besonderen Friedhöfen. Die zentrale Rubrik-Seite bietet neben einer Übersicht über die anderen Orte auch allgemeine Informationen wie beispielsweise eine Erläuterung zur Symbolik auf Grabsteinen ► Friedhöfe im Ruhrgebiet
Sensenmann und „Millionen-Allee“
Mit über 55.000 Gräbern ist der Friedhof auch eine Art Skulpturenwald, in dem kunstvolle Grabsteine und Monumente bewundert werden können. Das bekannteste Monument ist der „Sensenmann“, ein beeindruckendes Grabmal aus dem späten 19. Jahrhundert, der mit einer Sanduhr und einer Sense ausgestattet ist und das wohl meistfotografierte Monument auf Melaten ist. Daneben gibt es zahlreiche Engel und trauernde Personen als Skulpturen, die mancherorts wirken, als würden sie sich gegenseitig unterhalten. Schön anzusehen ist außerdem ein kleiner Clown oder auch „Hennes“, ein lebensgroßer Geißbock als Nachbildung des bekannten Maskottchens des 1. FC Köln auf einem der Gräber.











Ein besonderes Highlight ist die sogenannte „Millionenallee“, die Mittelachse des Friedhofs mit den teuersten Gräbern, wo zahlreiche berühmte Kölner Familien ihre Grabstätten haben. Diese oft monumentalen Grabmäler sind Zeugen einer reichen Vergangenheit.
Prominente auf Melaten
Da der Tod auch prominente Personen aus Politik, Medien oder Wirtschaft nicht ausschließt, findet man besonders hier zahlreiche Gräber von mehr oder weniger berühmten Menschen, die häufig von Fans besucht werden und auf denen Kerzen oder kleine Erinnerungen abgelegt werden. Zu den prominenten Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben, gehören Alfred Biolek, Guido Westerwelle, Dirk Bach, Willi Herren, Willy Millowitsch, Erika Berger, Hans Böckler, Mitglieder der Familie Imhoff (Schokoladenmuseum), der Familie Dumont (Zeitungsimperium, Express), der Familie Farina (Eau de Cologne, 4711), Heinz Günther-Konsalik, Maria Clementine Martin (Klosterfrau Melissengeist) und Nicolaus August Otto, der Erfinder des Verbrennungsmotors.











Der älteste erhaltene Bau auf dem Friedhof ist die Kapelle des Hospizes St. Maria Magdalena und Lazarus, die ursprünglich 1245 erbaut wurde. Obwohl sie im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und anschließend verändert wiederaufgebaut wurde, bleibt sie ein wichtiger Teil der Geschichte des Friedhofs. Während des Krieges wurde auch der Friedhof selbst teilweise beschädigt.
Seit 1980 steht der Melaten-Friedhof unter Denkmalschutz, einschließlich vieler einzelner Gräber. Ehrenamtliche Paten kümmern sich um diese historischen Gräber, die nicht abgeräumt werden dürfen. Als Dank für ihre Pflege dürfen diese Paten später ebenfalls auf dem Friedhof beerdigt werden.











Der Melaten-Friedhof ist auch ein Refugium für verschiedene Tierarten, darunter Waldkäuze, Eichhörnchen, viele Vogelarten wie Halsbandsittiche und Fledermäuse. Der NABU bietet sogar spezielle Führungen in der Dämmerung an, bei denen man diese Tiere beobachten kann.
Führungen über den Friedhof sind generell sehr beliebt und bieten spannende Einblicke in die Geschichte und die vielen Geschichten, die dieser Ort zu erzählen hat.
Der Friedhof ist täglich geöffnet, im Winterhalbjahr von 08:00 bis 17:00 Uhr und im Sommerhalbjahr von 07:00 bis 20:00 Uhr.