Die Siedlung und Kunstwald Teutoburgia

Am Rande von Herne befindet sich die Siedlung Teutoburgia, die als eine der schönsten Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet gilt. Sie wurde etwa zeitgleich mit der Zeche Teutoburgia I / II um 1909 bis 1923 errichtet. Die Zeche begann 1911 mit der Kohleförderung, wurde jedoch bereits 1925 wegen Unrentabilität wieder stillgelegt.

Die Siedlung Teutoburgia ist mit der Baarestraße als Achse auf den Eingang zur Zeche ausgerichtet. In Bögen zweigen ruhige Nebenstraßen davon ab. Die Siedlung ist weitgehend abgeschlossen und vom Aufbau her und – wie die Essener Margarethenhöhe auch – angelehnt an das Gartenstadt-Konzept von Ebenezer Howard. Die meisten Häuser sind Doppel- oder Reihenhäuser. Trotz der architektonischen Ähnlichkeit unterscheiden sie sich voneinander optisch deutlich und bilden ein äußerst abwechslungsreiches Ortsbild. Jede Wohneinheit besitzt einen eigenen Garten. Die Vorgärten sind meist offen und mit nur wenigen Hecken und Zäunen gestaltet. In den 1990er Jahren wurde die gesamte Siedlung im Zuge der Internationalen Bauausstellung IBA Emscher Park umfangreich renoviert und saniert. Die folgenden Bilder zeigen unkommentiert einen kleinen Spaziergang durch die Siedlung:

Kunstwald Teutoburgia

Im Norden stößt man bei dem Spaziergang auf das markante Fördergerüst der Zeche. Es ist als Denkmal erhalten und bildet ein Wahrzeichen in einem kleinen Park, dem Kunstwald Teutoburgia. Im folgenden Luftbild sind die Lage des Kunstwaldes und der Zechensiedlung gut zu erkennen. Darin sind auch die größten verbliebenen Bauten zu sehen, der Förderturm und die Maschinenhalle von Schacht I.

Siedlung Teutoburgia

Am Eingang begrüßt eine 12 m hohe Stahlskulptur in Form eines Fußgängers mit dicht bewachsenen Rankgittern von Monika Günther und Manfred Walz. Die Protegohaube über Schacht II wurde ebenso in den Park eingebunden wie der Förderturm, der nachts durch seine Beleuchtung auch aus weiter Entfernung sichtbar ist. Es ist sogar von der nahen Autobahn A42 gut zu sehen.

Tipp des Autors: Ein Gang durch eine ehemalige Zechensiedlung ist Pflicht, um sich mit dem wichtigen Thema Wohnen und Leben von Bergarbeitern zu beschäftigen. Für einige der im Skulpturenwald ausgestellten Werke ist gewisses Faible für skulpturale Kunst vorteilhaft. Lohnenswert ist ein Abstecher zur ehemaligen Zeche Mont-Cenis in Sodingen. Gleich zwei Radwege erschließen mit dem Parkway EmscherRuhr und der Grünen Acht die Siedlung und den Kunstwald und bieten sich als Abstecher oder Etappenziel auf einer ausgiebigen Radtour durch die schöne Hügellandschaft an.

Informationen zum Besuch:

Anreise mit dem Auto: Auf der A42 bis zur Ausfahrt 24 Herne-Börnig. Aus Richtung Dortmund links, von Oberhausen kommend rechts abbiegen auf die Sodinger Straße. Die Bahn unterqueren und in der folgenden Rechtskurve links abbiegen in die Schadeburgstraße. Nach wenigen hundert Metern ist die Siedlung erreicht – am Rand kann das Auto abgestellt werden.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Baarestraße, Kreuzung Schadeburgstraße in Herne

Anreise mit Bus und Bahn: Von Dortmund Hbf., Wanne-Eickel Hbf. oder Herne mit der RB43 bis Herne-Börnig. Vom Bahnsteigzugang rechts und dann sofort links in die Börniger Straße. Dem Verlauf bis zum Ende folgen. Hier befindet sich der Kunstwald, erkennbar am Förderturm. Rechterhand schließt sich die Siedlung Teutoburgia an.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike und als Wandernde: Teutoburgia ist vom Emscher-Park-Radweg und dem Emscher-Radweg vom Schloss Bladenhorst aus über den Parkway EmscherRuhr erreichbar. Außerdem führt die Radtour Grüne Acht fast an der Siedlung vorbei. Der Emscher-Wanderweg XE durchquert Kunstwald und Siedlung unmittelbar.

Kartenmaterial / Literatur: In den dargestellten gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Region des in diesem Beitrag beschriebenen Ortes abgebildet. Die thematisch passenden Bücher sind zur Vertiefung empfohlen. Mit Klick auf die jeweilige Karte gelangen Sie zur entsprechenden Seite bei Amazon*.

   

Geographische Koordinaten:
51°33’0.08″N, 7°16’32.03″E – Siedlung Teutoburgia
51°33’9.30″N, 7°16’40.67″E – Fördergerüst im Kunstwald
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von z.B. GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32):
380437 m, 5712401 m – Siedlung Teutoburgia
380610 m, 5712682 m – Fördergerüst im Kunstwald

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.

Quellen und Weitere Informationen:

Stadt Herne zur Siedlung: www.herne.de

Stadt Herne zur Zeche: www.herne.de

Kunstwald Teutoburgia: www.kunstwald.de