Evangelischer Friedhof Dellwig in Fröndenberg

Mitten im Ortskern von Dellwig, einem Vorort von Fröndenberg/Ruhr, liegt der Evangelische Friedhof. Vom etwas tiefer gelegenen Ruhrtal aus führt der „Eheweg“ als Fuß- und Radweg hinauf zum Friedhof. Er ist eingebettet in die Hügellandschaft des Haarstrangs und des angrenzenden Sauerlands.

„Ich wusste doch, dass du vorbeikommst“

Der Friedhof gliedert sich in einen alten und einen neuen Teil, die von einer mittig gelegenen Trauerhalle verbunden werden. Neben der Trauerhalle befindet sich ein stählernes Hochkreuz in Rost-Optik. In einer großen Wiese steht ein Mahnmal, das an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. Gleich daneben sind alte Grabsteine in einer Wiese wie Fliesen verlegt.

Interessant sind auch einige Steine mit Versen oder Zitaten, die einem an den Zugängen oder auch zwischendurch begegnen.

Ein besonderes Detail des Friedhofs ist die alte Steinbogenbrücke, die das Gelände mit der benachbarten evangelischen Kirche verbindet und sinnbildlich eine Brücke zwischen Leben und Tod ist. Der massive Steinturm der Kirche prägt das Bild des Ortskerns, und vor der Kirche erinnern drei Glocken als Denkmal an vergangene Zeiten.

"Es geht kein Mensch über diese Welt, den Gott nicht liebt."

Der Evangelische Friedhof Dellwig mag auf den ersten Blick wenig spektakulär erscheinen, doch bei genauerem Hinsehen entfaltet er seinen besonderen Reiz. Neben klassischen Gräbern gibt es auf dem Friedhof auch moderne Bestattungsformen. Mehrere Stelenfelder ermöglichen alternative Beisetzungen und spiegeln den Wandel der Bestattungskultur wider.

"Ein feste Burg ist unser Gott"

Ein schicksalhaftes Grabfeld

Prominent auf dem Friedhof sind die Gräber der vier Kinder von Ida und Friedrich von Bodelschwingh. Diese tragische Familiengeschichte hat hier ihren stillen Platz gefunden: Die vier Kinder starben 1869 im Alter von zwei bis sechs Jahren innerhalb weniger Tage an Diphtherie. Wenig später zog die Familie nach Bielefeld, wo Friedrich von Bodelschwingh die Leitung der später weltberühmten v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel übernahm. Die Gräber der Kinder sind schlicht, bestehen aus vier Steinkreuzen auf grünen Fundamenten und liegen in einem kleinen Feld nahe der Brücke zur Kirche.

Der Friedhof beherbergt auch eine kleine Kriegsgräberstätte. Die typischen schlichten Steinkreuze, wie man sie auch vom Dortmunder Hauptfriedhof kennt, markieren die Gräber unbekannter Soldaten.

"Ich bin die Auferstehung und das Leben."

Der Friedhof Dellwig ist einer von mehreren Artikeln zu interessanten, alten oder besonderen Friedhöfen im Ruhrgebiet. Die zentrale Rubrik-Seite bietet neben einer Übersicht über die anderen Orte auch allgemeine Informationen wie beispielsweise eine Erläuterung zur Symbolik auf Grabsteinen ► Friedhöfe im Ruhrgebiet

Informationen zum Besuch:

Anreise mit dem Auto:

Auf der A44 bis zur Ausfahrt 53 Unna-Ost und dort auf die B233 Richtung Fröndenberg/Ruhr fahren. Am Ende rechts abbiegen auf die Iserlohner Straße. Nach 2,3 Kilometern in der Ortschaft Strickherdicke rechts abbiegen auf den Strickherdicker Weg. Der Friedhof liegt nach ca. 1,2 Kilometern in der Rechtskurve auf der linken Seite. Vor der Kurve führt ein Weg zum Parkplatz hinauf.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Strickherdicker Weg, Nähe Haus Nr. 2.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der RuhrtalRadweg zwischen Fröndenberg/Ruhr und Schwerte führt nahe am Friedhof vorbei. Vom Ohlweg aus und der Bachstraße sind Abstecher möglich.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist der Friedhof bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000), Kompass Fahrrad-Tourenkarte RuhrtalRadweg* (1:50.000) sowie in den Spiralo-Bindungen Kompass Fahrradführer RuhrtalRadweg*, BVA-Karte Kompakt-Spiralo RuhrtalRadweg* und Bikeline-Karte RuhrtalRadweg – Vom Sauerland an den Rhein*.

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung:

Geographische Koordinaten: 51°28’44.97″N, 7°41’34.67″E
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32): 409238 m, 5703920 m

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.