Der Naturwildpark Granat in Haltern
Direkt am Übergang des Ruhrgebietes zum ländlich geprägten Münsterland erstreckt sich der Naturpark Hohe Mark – Westmünsterland. Kern des Naturparks ist die bewaldete und hügelige Hohe Mark, die sich nördlich der Lippe auf bis zu 145 m ü. NN erhebt. Mittig zwischen den Städten Haltern am See und Reken befindet sich der Naturwildpark wenige Kilometer außerhalb des Stadtteils Haltern-Lavesum. Er hat eine Fläche von über 60 ha und bietet ständig ca. 400 bis 500 vor allem heimische, aber auch einige exotische Tiere, die sich größtenteils frei auf Wiesen, in Wäldern oder auf Lichtungen aufhalten. Nur einzelne Tiere sind in zooartigen, aber großzügigen Gehegen untergebracht.
Durchaus mag es Erfahrungen aus anderen Wildparks geben, dass man dadurch einige Tiere (natürlicherweise) gar nicht oder nur während einer einzigen Fütterung am Tage zu Gesicht bekommt. Das ist hier so nicht ganz richtig. Im Gegenteil: Hinter dem Eingang mit dem riesigen Hüpfkissen passiert man das Wolfgehege. Nie im Traum hätte man gedacht, tatsächlich eines dieser scheuen Tiere sehen zu können, doch bereitwillig präsentierte es sich bei meinem Besuch auf einem Felsen und beobachtete neugierig die Menschen. Gegenüber suhlten sich Wildschweine im Schlamm.
Der Weg führt in den Wald und durchquert ein Gehege, in dem Hängebauchschweine den Weg kreuzen. Man passiert Volieren mit Vögeln, einen Tümpel und ein Gehege mit Kängurus und Nandus. Pfauen queren den Weg und präsentieren ihr schönes Federkleid. Die letzten kleinen Gehege, die allerdings im Vergleich zu Tierparks riesig sind, werden von Luchsen und Guanakos bewohnt. Schließlich gelangt man auf die große Hochwildwiese.
Tierfütterung auf der Wildwiese
Hinter einem Gatter eröffnet sich die größte Fläche des Naturwildparks, auf der sich Hirsche, Dam- und Muffelwild in großen Gruppen aufhalten und die über Wanderwege frei erkundet werden kann. Das hügelige Terrain besteht aus einer großen Wiesenfläche und anschließendem Wald. Die Tiere lassen sich mit in Automaten erhältlichem oder mitgebrachtem Futter locken und füttern. Auf den großen Wiesen tummelt sich das Wild, kreuzt die Wege mit höllischem Tempo und verschwindet im Wald, um nach einer großen Kehre auf der anderen Seite wieder durchzubrechen. Beeindruckend und kraftvoll sind die Tiere, zugleich aber so zutraulich, dass diese ohne Ängste direkt am oder auf dem Weg stehen oder fressen. Und weiterfressen, wenn man unmittelbar an ihnen vorbeigeht. Für den Menschen bieten sich zwecks Nahrungsaufnahme zahlreiche Rastplätze und Aussichtspunkte an. Bitte aber nicht erschrecken, wenn man tierischen Besuch bekommt.





















Der Naturwildpark ist ein „grüner Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Thomas Dörmann. Unter dem Leitsatz „Geh raus & blüh auf“ bietet es 80 Ziele aus den grünen Parks, Halden und Landschaften im Ruhrgebiet: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet*
Wer in dieser Landschaft wandern möchte, kann die Hohe Mark auf dem Landstreifer Wild-Wald-Weitsicht umrunden. Der Rundwanderweg führt unmittelbar am Naturwildpark Granat vorbei und bietet einige Zaun-Einblicke.
Informationen zum Besuch im Naturwildpark Granat:
Eintrittspreise und Öffnungszeiten: ganzjährig von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, Heiligabend und Silvester bis 16.00 Uhr. Auf diesen Internetseiten sind die Eintrittspreise kategorisiert. Die Kosten für den Eintritt für einen Erwachsenen für diesen Park entsprechen der mittleren Kategorie €€ (zwischen 5,- Euro und 10,- Euro pro Person). Genaue Preise, Rabatte und Ermäßigungen sind der offiziellen Internetseite oder Aushängen zu entnehmen.
Aufgrund der Tatsache, dass Besucher durch die großen Gehege frei hindurch laufen können, ist die Mitnahme von Haustieren verboten. Fotografieren ist im Park kein Problem, sofern die Bilder nicht kommerziell genutzt werden. Im Park existieren zahlreiche Rastmöglichkeiten für ein ausgiebiges Picknick. Darüber hinaus bietet er am Eingang einen Kiosk mit Angebot für den kleinen Hunger und Süßigkeiten. Hier befinden sich auch Toiletten.
Tiere wie Reh, Hirsch oder Schweine können aus der Hand gefüttert werden. Futterpackungen können dazu an Automaten gekauft werden. Es ist dabei zu beachten, nur weibliche Tiere aus der Hand zu füttern. Männlichen Tieren sollte das Futter auf den Boden geworfen werden.
Offizielle Internetseite: www.naturwildpark.de
Anreise mit dem Auto:
Auf der A43 bis zur Ausfahrt 7 Haltern-Lavesum. Aus Richtung Bochum links, aus Richtung Münster rechts abbiegen auf die Sythener Straße Richtung Lavesum. Der L652 durch Lavesum und Lochtrup ca. 5 km folgen. Am Ende rechts auf die Granatstraße und auf ihr 1 km fahren, bis in einer Linkskurve die Zufahrt zum Parkplatz des Wildparks mit einem eher unscheinbaren Schild markiert ist. Hier bestehen direkt am Eingang gute und kostenlose Parkmöglichkeiten teilweise auch im Schatten.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Granatstraße 626 in Haltern am See
Anreise mit Bus und Bahn:
Der Naturwildpark ist ohne größere Fußwege leider nicht durch den öffentlichen Nahverkehr zu erreichen.
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Nah am Naturwildpark führt die Naturpark Hohe-Mark-Route entlang. Zum Teil ist die Hohe Mark Teil der Radregion Münsterland.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist der Wildpark Granat bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte Münsterland* (1:75.000) und Kompass Wanderkarte Naturpark Hohe Mark / Westmünsterland* (1:35.000) sowie am Rande ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000) und BVA Radwanderkarte Kreis Recklinghausen* (1:50.000).
In diesen Reiseführern oder Büchern ist das Ziel als Beitrag thematisiert: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet* sowie Wanderungen für die Seele: Hohe Mark*.
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Wanderungen für die Seele: Hohe Mark*