Der Ostfriedhof Essen
Der Ostfriedhof Essen liegt im Essener Südostviertel und bildet ein stilles, grünes Fünfeck mitten im Wohngebiet. Zwischen Saarbrücker Straße, Schinkelstraße und Herwarthstraße öffnet sich eine Anlage, die seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1895 zu den wichtigen städtischen Erinnerungsräumen zählt. Der Haupteingang an der Saarbrücker Straße ist ein markantes Element. Das Tor-Portal von 1910, entworfen von Edmund Körner, hat steinernen Säulen mit Figuren darauf und ein schweres Eisentor. Wir betreten den Friedhof durch dieses Tor. Die Verlängerung der Steubenstraße führt als Hauptachse und Allee tief in den Friedhof hinein.
Wege, Bäume und stille Räume
Mehrere Hauptachsen bestimmen die Struktur des Friedhofs. Die Achse vom Haupteingang und die von der nordöstlich gelegenen Trauerhalle aus verlaufende Wegführung treffen sich am zentralen Hochkreuz. Im nördlichen Teil wirkt der Ostfriedhof Essen fast wie eine naturbelassene Parklandschaft. Alte Bäume, Rhododendren und verstreute monumentale Grabstätten schaffen ein leicht verwildertes, aber sehr stimmungsvolles Bild. Einige Grabmale stehen schief oder tragen sichtbare Spuren der Jahrzehnte.









Die südliche Hälfte ist dagegen klar geordnet. Klassische Reihengräber liegen in einem strengeren Raster. Der Wechsel zwischen beiden Bereichen prägt den Charakter des Friedhofs. Eichhörnchen sind häufig zu beobachten, besonders im Herbst, wenn gelbe Buchen, Eichen und rote Ahornbäume den Ort farbig aufleuchten lassen.
Der Ostfriedhof Essen ist einer von mehreren Artikeln zu interessanten, alten oder besonderen Friedhöfen im Ruhrgebiet. Die zentrale Rubrik-Seite bietet neben einer Übersicht über die anderen Orte auch allgemeine Informationen wie beispielsweise eine Erläuterung zur Symbolik auf Grabsteinen ► Friedhöfe im Ruhrgebiet
Namen, die Essens Geschichte erzählen
Der Ostfriedhof Essen ist auch ein Ort städtischer Erinnerungskultur. Mehrere bedeutende Familien fanden hier ihre Ruhe. Die Familie Baedeker, deren Name bis heute untrennbar mit dem gleichnamigen Verlag u.a. mit Reiseführern verbunden ist, gehört dazu. Ebenso die Familie Huyssen, die zu den prägenden Industriellen Essens zählte.
Die Grabstätten der Familie Funke und des Großindustriellen Friedrich Grillo liegen in Sichtweite zueinander. Sie stehen sinnbildlich für eine Epoche, in der Essen sich zu einer wirtschaftlich starken Industriestadt entwickelte. Wer am Baldeneysee spazieren geht, wird sicherlich das Fördergerüst der Zeche Carl Funke bemerken. Einige dieser Gräber wurden ursprünglich auf dem ehemaligen Friedhof am Kettwiger Tor in der Nähe des Hauptbahnhofs angelegt und später auf den Ostfriedhof überführt, als dort die Autobahn A40 gebaut wurde.




































Auch die Familie Honigmann ist hier beigesetzt, deren kartografische Arbeiten unter Geographen und Heimatkundlern bis heute geschätzt werden. Eine besondere persönliche Note bringt das Grab von Diether Krebs ein, dessen schauspielerisches Werk vielen Menschen in Erinnerung geblieben ist.
Diese Vielfalt an Persönlichkeiten macht den Ostfriedhof zu einem aufschlussreichen Ort, an dem sich Essens Stadtgeschichte auf eindrucksvolle Weise verdichtet.
Informationen zum Besuch:
Anreise mit dem Auto:
Auf der A40 bis zur Ausfahrt 24 Essen-Huttrop. Aus Richtung Dortmund zunächst parallel zur Autobahn auf der Von-der-Tann-Straße bis zur Ampelkreuzung und dort links auf die Steeler Straße. Aus Richtung Duisburg rechts auf die Steeler Straße. Direkt danach rechts auf die Kurfürstenstraße und die zweite links in die Steubenstraße. Die Straße führt auf das Eingangstor zu. Parkmöglichkeiten finden sich entlang der umliegenden Wohnstraßen, vor allem im Bereich rund um die Schinkelstraße und die Saarbrücker Straße. Da die Umgebung dicht bebaut ist, lohnt sich etwas Geduld bei der Parkplatzsuche.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Saarbrücker Straße, Kreuzung Steubenstraße in Essen
Anreise mit Bus und Bahn:
Rings um den Ostfriedhof gibt es verschiedene Bushaltestellen, die von verschiedenen Buslinien bedient werden, beispielsweise Dammannstraße, Elisabeth-Krankenhaus, Schwanenbuschstraße und Wörthstraße.
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Die Naturroute führt als Abzweig vom RuhrtalRadweg nahe am Ostfriedhof Essen vorbei.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist der Ostfriedhof Essen bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000) sowie am Rand der BVA Radwanderkarte Kreis Recklinghausen* (1:50.000)
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Essen auf den zweiten Blick: Der besondere Stadtführer zu den verborgenen Schätzen*
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung:
Geographische Koordinaten: 51°26’53.12″N, 7°01’46.47″E – Eingangstor Ostfriedhof Essen
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32): 363078 m, 5701498 m – Eingangstor Ostfriedhof Essen
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.