• Die Flottmann-Hallen in Herne

    Wie notwendig gutes Werkzeug beim Arbeiten ist, weiß jeder Heimwerker. Im Bergbau war das insbesondere in der Zeit vor der großen Automatisierung nicht anders. Mit Druckluft betriebene Bohrhämmer waren eine enorme Arbeitserleichterung, ersetzten großen Aufwand und Muskelkraft und ließen die Förderung ansteigen. Einen großen Anteil am wachsenden Einsatz von Druckluft-Abbauhämmern im 20. Jahrhundert bildeten die Bohrhämmer der Flottmann-Werke AG – Standort der heutigen Flottmann-Hallen in Herne. Im Jahre 1869 zunächst in Bochum von Heinrich Flottmann gegründet, siedelte sich die Firma 1902 nach einem Feuer nach Herne um. Der Firmensitz lag bis 1983 an der heutigen Flottmannstraße bzw. der Straße des Bohrhammers unweit der Stadtgrenze zu Bochum-Riemke, danach erfolgte ein erneuter…

  • Zeche Adolf von Hansemann

    Mittig zwischen den damals noch dörflichen Orten Mengede und Östrich (heute Oestrich geschrieben) entstand dort, wo heute die beiden Eisenbahnstrecken aus Dortmund im Bahnhof Mengede zusammentreffen, eine Steinkohlezeche. Erst 1896 wurde hier Kohle gefördert, nachdem bereits 1857 erste Ansätze zur Kohleförderung begonnen, aber wieder aufgegeben wurden. Im Jahr 1973 wurde durch die Berliner Disconto-Gesellschaft ein neuer Anlauf in Form der Mengeder Bergwerks AG betrieben. Leiter dieser heute als Investor bezeichneten Gesellschaft war Adolph von Hansemann (1826-1903), nach dem die Zeche auch benannt wurde. Bis zur ersten Förderung gab es jahrelang zahlreiche technische Probleme und Unglücksfälle. Wegen finanzieller Engpässe wurde die AG in die Gewerkschaft Mengeder Steinkohlengruben umgewandelt. Im Jahr 1938…

  • Der Gleispark Frintrop

    Zugreisende passieren in der Anfahrt zum Oberhausener Hauptbahnhof eine auffallende Brücke mit kleinen roten Bögen. Sie überquert neben der Bahnstrecke das Areal eines alten Güterbahnhofs. Der Sammelbahnhof Frintrop wurde mit Niedergang des Bergbaus aufgegeben und eine Zeit lang zu einer großen Eisenbahnbrache, wurde also nicht genutzt. Seit Mitte der 1990er Jahre ist der ehemalige Güterbahnhof ein öffentlicher Park mit Fokus auf der wandelbaren Industrienatur. Die Fläche erstreckt sich nicht weit entfernt von der bekannten Neuen Mitte direkt an der Stadtgrenze zwischen Essen und Oberhausen. Der alte Sammelbahnhof mit Bahnbetriebswerk lag genau zwischen der Eisenbahnstrecke Essen-Oberhausen (Stammstrecke der Cöln-Mindener Eisenbahn) und der Güterbahn Bottrop-Wedau (Rheinische Bahn) und war damit mancherorts über…

  • Der MüGa-Park – Mülheims Gärten an der Ruhr

    Ehemalige Landesgartenschau mit Schloss Broich, Ringlokschuppen und Camera Obscura Auf dem Gebiet der siebten Landesgartenschau NRWs im Jahre 1992 in Mülheim an der Ruhr steht der Bevölkerung ein heute öffentlicher und vielfältiger Stadtpark mit Wiesen, Gärten, Spielplätzen und Veranstaltungsflächen zur Verfügung. Früher war dies größtenteils ein Bahngelände, von dem heute beispielsweise der große Ringlokschuppen und der Wasserturm zeugen. Mit der „Camera Obscura“ und dem Schloss Broich bietet der Park außerdem einige Sehenswürdigkeiten und Ausstellungen. Durch die Lage an gleich mehreren wichtigen Radfernwegen wie dem RuhrtalRadweg oder dem RS1 kann der MüGa-Park besonders gut mit dem Fahrrad erreicht werden und Teil einer beliebig großen Radtour im westlichen Ruhrgebiet sein. Die folgende…

  • Zeche Bonifacius I / II

    Es ist ein rotes Fördergerüst in einer der schönsten Bauvarianten, das Radfahrer auf der alten Bahntrasse hier zu sehen bekommen. Das Denkmal ist Teil der Zeche Bonifacius, die im Osten Essens gar nicht weit von der Stadtgrenze nach Gelsenkirchen und Bochum entfernt liegt. Die Vorläufer der Zeche liegen in den 1850er Jahren. Zu der Zeit wurden die beiden Schächte I und II mit den so typischen, burgähnlichen Malakowtürmen errichtet. Nach Übernahme des Bergwerks durch die Gelsenkirchener Bergwerks AG im Jahr 1899 wurde die Anlage in den folgenden Jahren bis 1913 grundlegend umgebaut, umstrukturiert und erweitert. Dabei entstand um 1900 auch das weithin sichtbare Deutsche Fördergerüst in Fachwerkbauweise über dem Schacht…

  • Der OLGA-Park in Oberhausen

    Nachdem die Bundesgartenschau im Jahr 1997 im heutigen Nordsternpark bereits auf das Thema der Nachfolgenutzung von Zechenbrachen eingegangen ist, gastierte die Landesgartenschau zwei Jahre später ebenfalls auf altem Zechengelände im Ruhrgebiet, und zwar dem der Zeche Osterfeld in Oberhausen. Nach einigen Jahren des Brachestadiums entstand mit dem OLGA-Park oder dem Garten Osterfeld eine Grünanlage, deren Schwerpunkt auf ganz anderen Themen liegt als bei den Veranstaltungen zuvor. Zeche und Kokerei Osterfeld Nicht weit entfernt vom großen Industrieareal der Gutehoffnungshütte in Oberhausen befand sich bis 1992 die Zeche Osterfeld, anfangs als Teil der Zeche Oberhausen gegründet. Ihre Förderung begann 1879. Das Zechengelände mit Kokerei (geschlossen 1988) und zwei im Laufe der Zeit…

  • Halde Emscher-Lippe mit dem Bunker- und Bergbau-Museum

    Am größten Kanal-Wasserstraßenkreuz Europas in Datteln förderte die Zeche Emscher-Lippe Kohle. Während von den Schachtanlagen nicht mehr viel erhalten ist, gibt es mit der Halde Emscher-Lippe III / IV ein größeres Relikt, das im Innern ein Bunker- und Stollensystem hat. Es ist heute als Bunkermuseum und Bergbaumuseum zu besuchen. Neben der noch vorhandenen und einer ehemaligen Halde wird in diesem Beitrag außerdem die Halde Losheide am anderen Kanalufer thematisiert. Die Zeche Emscher-Lippe hatte auf dem linken Ufer des Dortmund-Ems-Kanals zwei Schachtanlagen. Gefördert wurde von 1906 bis 1972. Während die Schachtanlage I / II zu einem Gewerbegebiet wurde, in dem fast nur noch eine Seilscheibe in einem Kreisverkehr und der Straßenname…

  • Historischer Bergbaurundweg Holzwickede

    Der Bergbauwanderweg Holzwickede führt rings um die kleinste Gemeinde im Kreis Unna an der Stadtgrenze zu Dortmund – nahe der Stelle, an der sich in Deutschland einmalig die Autobahn A1 und die Bundesstraße B1 kreuzen. Er verbindet Relikte ehemaliger Zechen, historische Gutshäuser und landschaftliche Besonderheiten miteinander. Mit etwa 16 Kilometern Strecke gehört der Themenweg zu den längeren seiner Art im Ruhrgebiet. Schwerpunkt des Wegs ist die Zeche Caroline, die die Gemeinde wirtschaftlich geprägt hat. Bereits in den 30er Jahren des 18. Jhd. begann die Förderung von Kohle in einem Stollen im Bereich der Schönen Flöte, einem schmalen Waldgebiet entlang des Holzwickeder Baches im Osten von Holzwickede. Im Jahr 1855, also…

  • Die Halde Schwerin in Castrop-Rauxel

    Es weht ein Hauch von Mecklenburg-Vorpommern im Ruhrgebiet, denn Schwerin gibt es nicht nur in Norddeutschland: Im gleichnamigen Ortsteil der Stadt Castrop-Rauxel förderte die Zeche Graf Schwerin als eine von zwei großen Zechen im Stadtgebiet neben der Zeche Erin. Benannt ist sie allerdings nicht nach der Landeshauptstadt von MecPom mit dem berühmten Schloss, sondern nach dem preußischen General Kurt Christoph Graf von Schwerin. Im Jahre 1875 wurde mit der Kohleförderung auf Zeche Graf Schwerin begonnen, die Stilllegung des Bergwerks erfolgte 1967. Mit dem Bergwerk ist die umgebende Siedlung überhaupt erst entstanden, noch um die vorletzte Jahrhundertwende befanden sich hier Wald- und Ackerflächen. Hinterlassen hat die Zeche der Nachwelt eine achtenswerte…

  • Schurenbachhalde und Halde Eickwinkel

    Die gute Weitsicht, die mondähnliche Landschaft und die ungewöhnliche Landmarke auf dem höchsten Punkt tragen dazu bei, dass die Schurenbachhalde im Essener Norden zu einer der beliebtesten Bergehalden im Ruhrgebiet geworden ist. Die Bedingungen für dieses Naherholungsgebiet sind praktisch ideal, ist es doch umgeben von Siedlungen, verkehrsgünstig gelegen und durch gleich mehrere bedeutsame Themenradwege erschlossen. Gleich nebenan liegt am Eickwinkel eine zweite Bergehalde und auch der Nordsternpark ist zu Fuß erreichbar. In der folgenden Relief-Darstellung sind die beiden Halden-Geschwister zu erkennen. Der große Körper im Westen ist die Schurenbachhalde, östlich davon liegt Halde Eickwinkel. Beide werden mehr oder weniger im Norden durch den Rhein-Herne-Kanal und im Süden durch die Autobahn…

  • Die Halde Oestrum

    Es sind einmal mehr die Straßennamen, die im Gewerbegebiet Mevissen in Oestrum, einem Teil von Duisburg-Bergheim, eine deutliche Sprache sprechen: Mausegatt und Geitling verweisen auf Kohleflöze und sind neben einem kleinen Denkmal mit einer Seilscheibe sichtbare Beweise dafür, dass hier einst aktiver Bergbau stattgefunden hat. Im westlichen Teil des heutigen Gewerbegebietes war dies die Zeche Wilhelmine Mevissen, die mit zwei Schächten von 1912 bis 1973 Kohle förderte, im östlichen Teil jedoch die im gleichen Zeitraum entstandene Zeche Diergardt, die 1967 stillgelegt und deren Abbaufelder von Zeche Wilhelmine Mevissen übernommen wurden. Auf jenem Gelände finden sich heute ein Einkaufszentrum sowie eine Grünanlage namens Diergardtpark. Das Gewerbegebiet Mevissen wird im Norden durch…

  • Der Hengsteysee und die Hohensyburg

    Der Hengsteysee ist der älteste der sechs Ruhrstauseen, die die Ruhr auf ihrem Weg von der Quelle bis zur Mündung passiert. Er beginnt direkt am Zusammenfluss von Ruhr und Lenne und beschreibt von der Form her einen langgezogenen Linksbogen unterhalb der Ruhrsteilhänge. Oben befindet sich außerdem die Ruine der Hohensyburg direkt neben dem weithin sichtbaren Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Der See ist sehr beliebt für viele Arten von Freizeitsport auf dem oder am Wasser. Einige Rad- und Wanderwege erschließen das Gewässer und die Berge. Der berühmte RuhrtalRadweg führt sogar direkt am Ufer entlang. Der WestfalenWanderWeg und der Ruhrhöhenweg erklimmen dagegen die Ruhrsteilhänge, die sich am Nordufer des Sees steil erheben. Spuren des Bergbaus…

  • Die Thier-Galerie Dortmund

    Kohle, Stahl und Bier – zusammen bildeten sie den sogenannten Dortmunder Dreiklang und waren die Standbeine, die die Stadt Dortmund einst prägten und groß gemacht haben. Damit unterschied sich die Stadt im östlichen Ruhrgebiet von anderen Städten im Ruhrgebiet, deren Wirtschaft hauptsächlich auf den Montansektor ausgerichtet war. Bedingt durch die wachsende Nachfrage nach dem neuen, untergärigen und goldgelben Bier und neue technische Möglichkeiten der Kühlung, stieg die Stadt zum größten Bierproduzenten auf dem Kontinent auf, was ihr auch den Titel Europas Bierstadt Nr. 1 gab. Acht namhafte Brauereien produzierten vor allem das Dortmunder Export: Kronen, Ritter, Hansa, DAB (Dortmunder Actien-Brauerei), Union, Bergmann, Stifts und Thier. Einige Brauereien bildeten durch ihre…

  • Der Kemnader See

    Im Drei-Städte-Eck von Bochum, Witten und Hattingen befindet sich mit dem Kemnader See der jüngste der sechs Ruhrstauseen. Er wurde erst 1980 eröffnet. Der See erstreckt sich zwischen dem Stauwehr bei Bochum-Stiepel und der Autobahnbrücke bei Witten-Heven über drei Kilometer Länge. Neben der Ruhr speist auch der Oelbach den See. Charakteristisch für die Form des Sees ist der Hafen Heveney in der Mündung des Oelbachs, die durch einen langen Damm mit einem markanten kleinen Leuchtturm vom See abgetrennt wird. Der See kann sehr gut zur Sport- und Freizeitgestaltung genutzt werden. Neben Aktivitäten auf dem Wasser kann man den See mit dem Fahrrad, mit Inline-Skatern auf der durchgängig beleuchteten „Ruhr Inline“…

  • Die Zeche Fürst Leopold I / II in Dorsten

    Auf kleinem Raum lassen sich an der Zeche Fürst Leopold auch Jahre nach der Stillegung der Kohleförderung noch viele Elemente anschauen und verstehen, die typisch für ein Bergwerk im Ruhrgebiet waren. Dazu ist der Kernbereich der Zeche rings um den Zechenplatz mit Lohnhalle und Maschinenhäusern noch sehr schön anzusehen. Da ist das Zechengelände mit dem typischen Förderturm und der zugehörigen Maschinenhalle, die man sogar besichtigen kann und in der teilweise Kunst ausgestellt wird. Auf der alten Zechenbahn von der ehemaligen Halde im Norden zum Hafen am Wesel-Datteln-Kanal im Süden verläuft heute ein gut ausgebauter Radweg. Er passiert die unmittelbar zur Zeche benachbarte Arbeitersiedlung und ermöglicht eine bequeme Anreise mit dem…

  • Die Halde Dorstfeld in Dortmund

    Der idealtypische Spitzkegel und eine unter einem Wohngebiet versteckte Halde – das sind die größten Relikte der Zeche Dorstfeld im Dortmunder Westen über Tage heute. Die Geschichte der Zeche Dorstfeld begann bereits 1849 am Dorstfelder Hellweg. Hier entstand der erste Schacht, über den ab 1852 Kohle gefördert wurde. Im Jahre 1889 wurde die Zeche Vereinigte Carlsglück und Planetenfeld übernommen. Auf der Schachtanlage Carlsglück, an der Wittener Straße unweit des heutigen S-Bahn-Haltepunktes Dorstfeld-Süd gelegen, errichtete man 1902 zusätzlich zur nun in Dorstfeld II umbenannten Förderanlage den Schacht III, auf der alten Schachtanlage I wurde im Jahre 1911 ein neuer Schacht IV in Betrieb genommen. Zusammen mit der in den 1920er-Jahren etwa…

  • Die Halde Eintracht

    In der Bauerschaft Freisenbruch, einem heutigen Stadtteil von Essen, sind bereits in sehr alten Karten vom Anfang des 19. Jahrhunderts die Begriffe Bergmann oder Bergmannsfeld zu finden. Dies deutet auf frühen Bergbau in dieser Region hin, der letztlich zur Betrachtung der Halde Eintracht führt. Im 18. Jahrhundert befanden sich hier einige Stollenzechen. Im Jahre 1858 begann die Förderung des ersten Tiefbauschachtes der vereinigten Zeche Eintracht Tiefbau an der Bochumer Landstraße, nur wenig nördlich vom Ostbahnhof von Steele entfernt. Nur wenig später entstand 1877 einige Kilometer in östlicher Richtung entfernt eine zweite Schachtanlage mit dem Schacht Heintzmann sowie einem Wetterschacht, die als Zeche Eintracht Tiefbau 2 bezeichnet wurde. Insgesamt besaß die…

  • Die Halde Ellinghorst und Halde Rheinbaben

    Direkt an der Autobahn A2 liegen zwei Bergehalden des Ruhrbergbaus, die heute jeweils ein Naturschutzgebiet darstellen – die Halde Ellinghorst und die Halde Rheinbaben. Beide befinden sich auf dem Stadtgebiet von Gladbeck und werden von der Autobahn zerschnitten. Südlich der Halde Rheinbaben bildet der Boye-Bach die Grenze zum benachbarten Bottrop, wo sich die Schachtanlage Rheinbaben befand. Die Zeche ist heute ein Gewerbegebiet. Dennoch finden sich auch hier noch Hinweise auf weitere, zum Teil abgetragene Halden. In der folgenden Karte ist die Situation um die beiden Halden Ellinghorst und Rheinbaben dargestellt. Mit einer braunen Kontur sind die vier Haldenstandorte markiert. Die lilafarbene Linie ist die Stadtgrenze zwischen Bottrop (unten) und Gladbeck…

  • Die Halden der Zeche Hannibal

    Die Zeche Hannibal war eine von vielen Bochumer Zechen und lag im Nordosten der Stadt im Ortsteil Hofstede unmittelbar an der Stadtgrenze zu Herne. Benannt worden ist die Zeche nach dem aus dem Geschichts- oder Lateinunterricht bekannten Feldherren Hannibal aus Karthago (heutiges Tunesien), der im Zweiten Punischen Krieg um 200 v. Chr. gegen die Römer kämpfte und mit Elefanten die Alpen überquerte. Das Zentrum der Zeche Hannibal bildete die spätere Schachtanlage I / III. Sie befand sich dort, wo heute das Hannibal Einkaufscentrum steht. Der erste Schacht ging im Jahr 1854 in Betrieb und wurde 1903 durch Schacht III ergänzt. In der Zwischenzeit erfolgte der Übersprung der nahegelegenen Stadtgrenze zum…

  • Wasser für das Ruhrgebiet: Der Möhnesee

    Das Wasser kommt aus dem Hahn. Das ist heute eine Selbstverständlichkeit. Aber es ist ein großer Aufwand, eine Metropolregion mit knapp 5 Millionen Einwohnern, den größten Siedlungsraum in Deutschland, zuverlässig mit Wasser zu versorgen. Hinzu kam insbesondere am Anfang des 20. Jahrhunderts mit Beginn und fortschreitender Industrialisierung ein hoher Wasserverbrauch durch Industrie und verarbeitendes Gewerbe im Ruhrgebiet. Über 15 Kilometer außerhalb der Grenzen des Ruhrgebiets gelegen, ist der Möhnesee einer der wichtigsten Puzzlesteine für die zuverlässige Wasserversorgung im Ruhrgebiet. Seine Relevanz für die Metropolregion ist so groß, dass im 2. Weltkrieg diese weit entfernte Talsperre zerstört wurde, mit dem Ziel, die Trinkwasserversorgung und die Produktion im Ruhrgebiet zum Erliegen zu…

  • Die Zeche Bergmannsglück

    Aller guten Dinge sind bekanntlich Drei. Und ich bin da auch hartnäckig. Zweimal war für den Denkmaltag eine Führung in der Maschinenhalle der Zeche Bergmannsglück geplant. Zweimal fand sich ein Grüppchen zum verabredeten Zeitpunkt vor dem Tor des riesigen Brachgeländes ein. Darunter waren Fahrradfahrer, die offenbar eine relativ weite Strecke zurückgelegt haben, und Autos mit niederländischem Kennzeichen. Alle wollten die einmalige Gelegenheit nutzen, sich eines der wenigen verbliebenen Überreste der Zeche anzuschauen. Und auch ich habe den Besuch der übrigen Ziele des Tages an diese Führung angepasst. Das ist nicht ganz unproblematisch, weil an vielen Orten vielleicht nur alle zwei Stunden Führungen angeboten werden oder sogar nur ein oder zwei…

  • Der Radweg auf der Lothringen-Trasse

    Die beliebten Bahntrassen-Radwege sind im Ruhrgebiet häufig zu finden. Alte Güterbahntrassen, Zechenbahnen oder stillgelegte Güterbahnhöfe wurden zu gut ausgebauten Radwegen umgewandelt, die sich steigungsarm und häufig kreuzungsfrei vom Straßenverkehr durch die Landschaft ziehen. Im wahrsten Sinne zügig kommt man auf diesen Strecken vorwärts und kann zugleich Ausschau nach Überresten der alten Eisenbahn halten. Ein solcher Bahntrassenradweg ist auch der auf der Lothringen-Trasse im Norden von Bochum. Auf fast 10 Kilometern Länge führt er aus der Nähe der Innenstadt in die kleineren Vororte Grumme, Gerthe und Hiltrop bis nach Bövinghausen, das schon zu Dortmund gehört. Wie an einer Perlenkette lagen mehrere Schachtanlagen der Zeche Lothringen an dieser Güterbahnstrecke, die ein Ende…

  • Zechenpark Kamp-Lintfort – Zeche Friedrich Heinrich

    Die alte Zeche Friedrich Heinrich hat wesentlich zur Entstehung der Stadt Kamp-Lintfort beigetragen und bildete ihr wirtschaftliches Herz. Das Bergwerk ist jedoch stillgelegt. Heute ist an seiner Stelle eine ausgedehnte Grünanlage zu finden, die 2020 sogar Standort der Landesgartenschau war. Auf dieser Seite wird der Wandel von der Zeche zum Park mit Zoo und den beiden Fördertürmen als Wahrzeichen näher vorgestellt. Kamp-Lintfort entsteht Als das Steinkohlen-Bergwerk Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet wurde, gab es die Stadt noch nicht. Die Region war ländlich geprägt mit vielen Bauernhöfen und dem Kloster Kamp. Mit der Zeche, die Mitte 1912 ihre Förderung aufnahm, kam die große Arbeitersiedlung östlich vom Bergwerk, in der Karte unten…

  • Die Zeche Jacobi I / II und Radweg auf der Jacobibahn in Oberhausen

    Dort, wo früher unter Tage und über Tage für die Gewinnung von Steinkohle und Kokerei-Erzeugnisse malocht wurde, wird heute eingelocht, geputtet und gepitcht. Aus der alten Zeche und Kokerei wurde zunächst der Volksgolfplatz Jacobi, das spätere Golfcenter Oberhausen. Und dort, wo lange Züge die Kohlen in alle Welt oder zum nächsten Kraftwerk gebracht haben, strampeln Radfahrer auf gut ausgebauten Bahntrassenradwegen und fahren die alten Halden und anderen Parks auf alten Zechengeländen an. Sowohl der Golfplatz auf dem alten Pütt als auch die Bahntrassenradwege der Jacobibahn, die in dieser Region ein kleines Netz bilden, werden in diesem Beitrag näher vorgestellt. Vor allem für Radfahrer kann die Erkundung mit vielen anderen sehenswerten…

  • Das Dortmunder U

    Mit dem markanten Turm der alten Dortmunder Union-Brauerei steht am Westentor direkt am Wall ein wichtiger Ankerpunkt der Route der Industriekultur und Zentrum für Kultur und Bildung. Mehrere Museen, Wechsel- und Dauerausstellungen lassen sich im Volksmund sogenannten „U-Turm“ oder einfach nur „U“ besichtigen. Bis 1994 wurde das Gebäude als Keller-Hochhaus durch eine der zahlreichen Dortmunder Brauereien genutzt, stand danach einige Zeit leer und blühte nach einer grundlegenden Sanierung und Umbauarbeiten im Jahre 2010 zum heutigen Kulturzentrum auf, das unter seinem Dach auf mehreren Etagen verschiedene Dauer- und Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen und Techniken beherbergt. Das folgende Luftbild zeigt das Dortmunder U in der Bildmitte von der Südseite. Eingetragen sind interessante…