• Ruhr-Natur in Fröndenberg: Himmelmannpark und Kiebitzwiese

    An gleich zwei Orten am Ruhrufer in Fröndenberg wurden lange zurückliegende menschliche Eingriffe in die ursprüngliche Natur des Flusstals korrigiert. Aus einer Fabrikanlage für Papier und Kartons entstand um die Jahrtausendwende der Himmelmannpark, der gezielt einige Bauwerke und Anlagen der Fabrik als Denkmal und Kulturstätte erhalten hat. Etwa zeitgleich wurde eine durch intensive Ackerwirtschaft genutzte Auenlandschaft der Ruhr wieder zum Naturschutzgebiet Kiebitzwiese, in dessen Wassergräben und Teiche heute wieder Vögel wie Störche, Reiher und Kibietze sowie Heckrinder in trauter Wohngemeinschaft miteinander beobachtet werden können. Verbunden sind Himmelmannpark und Kiebitzwiese durch einen Weg am Ruhrufer und überregional bekannte Radwege wie der RuhrtalRadweg oder die Zabel-Route. Der Himmelmannpark mit dem Kettenschmiedemuseum und…

  • Die Zabel-Route im Ruhrtal

    Auf den Spuren des von der Tour de France bekannten Radsportlers Erik Zabel kann man an Rande des Ruhrgebietes und des Sauerlands radeln. Zwischen Fröndenberg / Ruhr und Wickede (Ruhr) verläuft eine Trainingsrunde des Profis, der eine Zeit lang in einem Vorort von Fröndenberg gewohnt hat und auch heute noch in der Nähe lebt. Seit 1996 führt die Zabel-Route vom Rathaus Fröndenberg auf der einen Seite der Ruhr bis Wickede und nach der Querung an der nächsten Straßenbrücke auf der anderen Seite wieder zurück. Die einfache Trekking-Route ist etwa 18 km lang. Ergänzt werden kann sie durch eine „Bergetappe“ bei Wickede und den Anstieg auf die bekannte „Eule“. Die folgende…

  • Der Bornekamp in Unna

    Munter plätschert der Bach auf der Nordflanke des Haarstrangs in Richtung Stadtmitte von Unna. Dabei hat das Bächlein ein kleines Tal geformt, das sich heute als grüner Korridor etwa vier Kilometer weit vor den Toren der Stadt bis an die Ringstraße um die alte Stadtmauer erstreckt. Das Bornekamptal oder auch der Bornekamp ist durch seinen guten Anschluss an die ländliche Natur besonders beliebt bei Radfahrenden, Joggenden und Wandernden, die die Hektik der Hellwegstadt für einige Zeit hinter sich lassen möchten. Zugleich ist es ein Ansporn, den Kamm der kleinen Bergkette zwischen Münsterland und Ruhrtal zu erreichen und weite Blicke ins Sauerland im Süden und ins Ruhrgebiet nach Norden zugleich zu…

  • Aktive Mitte: Der Auenpark in Selm

    Das Auenland gibt es wirklich, und zwar am Rande des Ruhrgebiets, kurz vor dem Übergang zum Münsterland. Ganz hoch im Norden vom Kreis Unna: Auf einem ehemaligen Acker erstreckt sich heute der Auenpark in Selm. Er liegt zwischen den Ortsteilen Selm und Beifang. Er versteht sich daher auch als eine Verbindung zwischen diesen Siedlungen, die näher zusammenwachsen. Die Hauptachse ist der Selmer Bach, früher auch Paß-Bach bezeichnet. Bis zum Bau des Parks verlief er begradigt zwischen den Feldern Richtung Stever. Nun fließt er in zahlreichen Bögen mit kleinen Tümpeln und Sumpfzonen durch das Gelände und gibt dem Auenpark so auch seinen Namen. Ihm wurde viel Platz gegeben zur Ausbreitung. Das…

  • Der Hennesee

    Das Wasser kommt aus dem Hahn. Das ist heute eine Selbstverständlichkeit. Aber es ist ein ganz schöner Aufwand, das Ruhrgebiet mit knapp 5 Millionen Einwohnern, den größten Siedlungsraum in Deutschland, zuverlässig mit Wasser zu versorgen. Hinzu kam insbesondere am Anfang des 20. Jahrhunderts mit Beginn und fortschreitender Industrialisierung ein hoher Wasserverbrauch durch Industrie und verarbeitendes Gewerbe im Ruhrgebiet. Wir gehen ein weiteres Mal auf die Spur des Trinkwassers im Revier, verlassen das Ruhrgebiet und betrachten einen Stausee im Hochsauerland – den Hennesee bei Meschede, der Kreisstadt im Hochsauerlandkreis. Die Karte zeigt zum Einstieg ein Luftbild vom See und den zentralen Bereich der Hennetalsperre, also dem Staudamm, der den Hennesee aufstaut.…

  • Die Kirchheller Heide in Bottrop

    Weihnachts- und Pfingstsee, Heidesee und Heidhof im Naturpark Hohe Mark: Vor den Toren des Ruhrgebiets erstreckt sich mit der Kirchheller Heide eine ausgedehnte Heide- und Waldlandschaft, die von Bottrop schließlich bis hoch in den Norden an die Lippe reicht. Der Hauptbereich im Drei-Städte-Eck von Bottrop, Oberhausen und Dinslaken umfasst gleich mehrere Naturschutzgebiete, in denen man sehr gut Wandern, Radfahren und sogar Reiten kann. Sanfte Hügel werden unterbrochen von moorigen Niederungen, in denen Senkungen durch den Steinkohlen-Bergbau dazu geführt haben, dass sich neue Seen bilden. Im Zentrum steht außerdem der Heidhof mit Spiel- und Lernangeboten für Kinder. Außerdem wird die Heide vom Rotbach durchzogen. Der Bach schlängelt sich in vielen Mäanderbögen…

  • Die Zeche Carl in Essen

    Früher waren sie häufiger, heute ist nur noch ein gutes Dutzend der steinernen Fördertürme im Ruhrgebiet erhalten: Im Essener Stadtteil Altenessen befindet sich ein besonders schöner und gut erhaltener sogenannter Malakowturm. Das Gelände der Zeche Carl ist ein Kulturzentrum mit Biergarten geworden, die angrenzenden Anlagen ein Park. Die Nord-Süd-Bahntrasse mit Güterbahnhof vor der Zeche wurde zur mehrspurigen Hauptverkehrsstraße, die West-Ost-Verbindung ist heute teilweise die Trasse für einen Radweg. In diesem Beitrag werden die Zeche Carl mit dem Malakowturm, der benachbarte Park und die ehemalige Halde am heutigen Sportplatz vorgestellt. Beschrieben wird außerdem der Bahntrassenradweg. Diese Orte sind in der folgenden Übersichtskarte eingetragen. Der Radweg ist als farbiges Band mit seinem…

  • Hochofenwerk Phoenix-West in Dortmund

    Am Rande von Hörde prägt das Hochofenwerk Phoenix-West das Stadtbild mit imposanten Industrieanlagen, bestehend aus den zwei Hochöfen samt Nebenanlagen und Hallen, einem Wasserturm und einem großen Gasometer. Damit bildet es einen kleinen Gegenpol zum berühmten Landschaftspark Duisburg-Nord hier im östlichen Ruhrgebiet in Dortmund. An diesem Ort erlebt man anschaulich den Aufstieg und Niedergang eines Hochofenwerks von der Stilllegung bis zur aktuellen Umwandlung des Geländes in ein vielseitiges Gewerbe- und Erholungsgebiet. Das Herzstück ist das beeindruckende Industriedenkmal des alten Hochofenwerks, umgeben von der multifunktionalen Phoenixhalle, weiten Boulevards, Freitreppen, plätschernden Kaskaden und großzügigen Plätzen. Das alte Hochofenwerk, die Schlackenhalden, der spannende Skywalk auf dem alten Gasrohr, die Brauerei Bergmann-Bier und der…

  • Die Neue Mitte und der Gasometer in Oberhausen

    Die Stadt Oberhausen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Wo einst Hochöfen und Werksanlagen das Stadtbild prägten, erstreckt sich heute die Neue Mitte Oberhausen – ein modernes Stadtquartier mit Einkaufszentrum, Freizeitangeboten und kulturellen Highlights. Doch trotz dieser Entwicklung ist die industrielle Vergangenheit noch deutlich spürbar. Herzstück der Neuen Mitte ist das Westfield CentrO, eines der größten Einkaufszentren Europas. Mit seinen zahlreichen Geschäften, Restaurants und Freizeitmöglichkeiten ist es ein Anziehungspunkt für Besuchende aus der ganzen Region. Direkt angrenzend finden sich weitere Attraktionen wie das Metronom Theater, das Legoland Discovery Centre und das Sea Life Oberhausen, die das Viertel zu einem beliebten Ausflugsziel machen. Besonders entlang der Promenade, die mit…

  • Zeche Consolidation „Consol“ in Gelsenkirchen

    Im Herzen des Ruhrgebiets, wo Geschichte und Industrie Hand in Hand gehen, erhebt sich ein Bergwerk mit einem klangvollen Namen, der womöglich nicht nur Zungen brechen, sondern auch Geschichten erzählen kann. Von 1865 bis 1993 war die Zeche Consolidation in Gelsenkirchen ein pulsierendes Zentrum der Kohleförderung – ihr Name wird abgeleitet vom lateinischen Begriff für die Zusammenlegung von Grubenfeldern. Im Volksmund wird sie Zeche Consol genannt. Majestätisch erhebt sich das leuchtend rote Fördergerüst der Schachtanlage Consolidation III/IV/IX, eingebettet zwischen den beiden Maschinenhallen, mitten im Consol-Park im Gelsenkirchener Stadtteil Bismarck. Diese Schachtanlage ist eine von mehreren, die sich über das Stadtgebiet erstrecken und bis heute als Zeugnisse der industriellen Vergangenheit der…

  • Der Westpark und die Jahrhunderthalle Bochum

    Die Mischung von Industriekultur zum Anfassen und wilder Natur ist eine beeindruckende Kombination. Das ganze Jahr über gibt es viel zu entdecken und neue Blickwinkel und Ansichten zu erforschen. Sicherlich bekanntestes Beispiel dafür ist der Landschaftspark Duisburg-Nord im Stadtteil Meiderich. Dort lässt sich auf Hochofen klettern und zwischen den alten, inzwischen rostenden Industrie-Anlagen flanieren. Doch so ganz einzigartig, wie man vielleicht denkt, ist das gar nicht. Denn in einer etwas kleineren Variante finden interessierte Besuchende, Botaniker oder Hobbyfotografen eine solche Anlage mit sehr ähnlichen Elementen auch im Herzen vom Ruhrgebiet: Im Westpark Bochum – im Stadtteil Stahlhausen. Rings um das Kultur- und Veranstaltungszentrum Jahrhunderthalle erstreckt sich ein Park auf dem…

  • Die Bislicher Insel in Xanten

    Vor den Toren der Stadt Xanten bildete der Rhein bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine markante Schleife. Durch künstliche Umlegungen des Flusses um 1788 wurde die Schleife durchbrochen. Der ursprüngliche Verlauf wurde zum sogenannten Altrhein. Die zwischen Altrhein und Rhein liegende Auenlandschaft wird nach der nahen gleichnamigen Ortschaft auf der anderen Seite des Flusses als »Bislicher Insel« bezeichnet. Dabei ist sie allerdings strenggenommen gar keine Insel, da sie nicht an allen Seiten von Wasser umschlossen ist. Nach landwirtschaftlicher Nutzung und Kiesabbau, der unter dem Grundwasserspiegel größere Seenbereiche schaffte, kam es zu einer Freizeitnutzung. Von der Freizeitnutzung zum Schutzgebiet Ein großer Campingplatz siedelte sich an. In den 1980er Jahren begann…

  • Rund um die Marina Rünthe in Bergkamen

    Am Kilometer 23 des Datteln-Hamm-Kanals liegen Yachten und Boote in der Marina Rünthe, dem größten Yachthafen Nordrhein-Westfalens. Skipper liegen in dabei der Sonne an Bord, Menschen flanieren bei schönem Wetter über die Promenade. Manche wandern oder joggen von hier aus rund um den nahen Beversee, der Kern eines kleinen Naturschutzgebietes ist. Am anderen Ufer des Kanals liegt außerdem noch die Ökostation auf dem Gelände eines alten Bauernhofs am Rande der Lippeauen. Wer mag, kann hier also gleich mehrere Ziele auf einer Wandertour oder Radtour miteinander verbinden. Mit der Marina, dem Naturschutzgebiet, der Ökostation und der alten Zentraldeponie Bergkamen werden gleich vier interessante Orte in diesem Beitrag vorgestellt. In der folgenden…

  • Der Grugapark in Essen

    Die meisten Besucher der Stadt assoziieren den Begriff Gruga mit der Messe Essen. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass bereits Schilder am Hauptbahnhof, Zielanzeigen an U-Bahnen oder Aushangfahrpläne den Begriff ausschließlich in der Kombination Messe / Gruga führen. Selbsterklärend ist das Wort jedenfalls nicht. Nicht besonders hilfreich ist dabei auch zu wissen, dass es eine Grugahalle, ein Grugabad, einen Grugapark, eine Grugabahn und ein ehemaliges Grugastadion gibt. Beim Blick auf die Großstadt Dortmund, wo es in ähnlicher Benennung einen Westfalenpark, eine Westfalenhalle (auch Messe), ein Westfalenstadion – dank des Sponsorenvertrages derzeit als Signal-Iduna-Park bekannt – gibt und eine Westfalen-Tankstelle existierte, könnte man auf die Idee kommen, dass sich der…

  • BernePark in Bottrop

    Wo früher Abwasser gereinigt wurde, blühen heute Stauden – und statt technischer Betriebsamkeit gibt’s Picknickdecken, Kunst und Currywurst. Der BernePark in Bottrop ist ein Ort, an dem der Strukturwandel des Ruhrgebiets besonders anschaulich wird. Aus einer stillgelegten Kläranlage ist ein öffentlicher Park geworden, der durch seine ungewöhnliche Gestaltung und industrielle Vergangenheit besticht. Spaziergänge durch das begrünte Rundklärbecken, ein Café in der Maschinenhalle oder sogar Übernachtungen in ehemaligen Betonröhren zeigen: Im Ruhrgebiet denkt man Parks ein bisschen anders. Die einst moderne Kläranlage Bernemündung wurde in den 1950er Jahren am Rande des Bottroper Stadtteils Ebel errichtet – direkt dort, wo das Flüsschen Berne in die Emscher mündet. Die Berne selbst entspringt in…

  • Die Westruper Heide in Haltern

    Wer an weite, violett leuchtende Heideflächen denkt, hat oft zuerst die Lüneburger Heide im Kopf – den Wilseder Berg, Orte wie Undeloh, Niederhaverbeck oder Schneverdingen. Doch auch direkt vor unserer eigenen Haustür im Ruhrgebiet gibt es ein solches Naturparadies. Die Westruper Heide bei Haltern am See lädt ein, im Sommer zwischen blühenden Teppichen aus Heidekraut zu wandern, den feinen Sand unter den Füßen zu spüren und die knorrigen Wacholderbüsche aus nächster Nähe zu betrachten. Mit etwas Glück begegnet man sogar einer kleinen Herde Heidschnucken, die hier zur Landschaftspflege beitragen und dem Gebiet seinen besonderen Charakter verleihen. Nur etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit ist die Westruper Heide mit dem Auto von…

  • Nordsternpark in Gelsenkirchen

    Der Name des großen Parks klingt außergewöhnlich und schön. Er liegt auf dem Gelände einer ehemaligen Zeche mitten im Ruhrgebiet und unterscheidet sich dabei sehr von anderen großen Parks im Revier. Die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal verlaufen mitten durch den Nordsternpark. Die Brücken, die diese beiden Gewässer überqueren, sind teilweise außergewöhnlich konstruiert. Vieles erinnert an das stillegelegte Bergwerk, das die Region einst so geprägt hat. Hier steht ein alter Förderturm, dort der Kohlebunker am alten Kanalhafen der Zeche. Fundamente von Kühltürmen, heute von Rosen bewachsen. Hecken markieren Gleise mit Weichen, große Bäume, in eckige Formen geschnitten, lange Güterzüge. Es gibt schattiges Grün von Bäumen, aber auch bunte Blumenbeete. All dies…