Die Halde Eintracht

In der Bauerschaft Freisenbruch, einem heutigen Stadtteil von Essen, sind bereits in sehr alten Karten vom Anfang des 19. Jahrhunderts die Begriffe Bergmann oder Bergmannsfeld zu finden. Dies deutet auf frühen Bergbau in dieser Region hin, der letztlich zur Betrachtung der Halde Eintracht führt.

Im 18. Jahrhundert befanden sich hier einige Stollenzechen. Im Jahre 1858 begann die Förderung des ersten Tiefbauschachtes der vereinigten Zeche Eintracht Tiefbau an der Bochumer Landstraße, nur wenig nördlich vom Ostbahnhof von Steele entfernt. Nur wenig später entstand 1877 einige Kilometer in östlicher Richtung entfernt eine zweite Schachtanlage mit dem Schacht Heintzmann sowie einem Wetterschacht, die als Zeche Eintracht Tiefbau 2 bezeichnet wurde. Insgesamt besaß die Zeche letztendlich je die zwei Schächte I und III sowie II und IV auf den beiden Schachtanlagen 1 und 2. Die Schreibweise wird in verschiedenen Quellen zwar mit römischen Ziffern geführt, was allerdings auf diesen Internetseiten konsequent ausschließlich für Schächte genutzt wird. Die Stilllegung beider Schachtanlagen erfolgte schließlich im Jahr 1925.

Jeweils in unmittelbarer Nähe dieser zwei Förderstandorte der Zeche Eintracht Tiefbau befanden sich bzw. befinden sich auch heute noch Bergehalden. Haldenstandorte und Schachtanlagen sind in der folgenden Übersichtskarte markiert. Die westliche im Freisenbruch ist nicht mehr erhalten, die östliche am Bergmannsfeld weist auffällige Erhebungen in Form von Hügeln sowie Böschungen auf und ist zugänglich. Nicht weit entfernt befindet sich im Nachbarort die ehemalige Halde Eiberg, von der heute allerdings ebenfalls nichts mehr erhalten und die überbaut ist.

Karte mit Lage der Halden der Zeche Eintracht in Essen
Karte mit Lage der Halden der Zeche Eintracht in Essen

Die beiden Haldenstandorte im Essener Südosten werden im Weiteren näher vorgestellt.

Halde Eintracht Tiefbau I / III

Eine Grünanlage mit weiten Rasenflächen und einigen durchziehenden Wegen und Bäumen erstreckt sich als freie Fläche umringt von Hochhäusern und Mehrfamilienhäusern zwischen der Bochumer Landstraße und der Freisenbruchstraße bzw. dem Morungenweg. Im südlichen Teil lag die Zeche selbst, im Norden eine in der Abbildung etwa 3 Hektar große Bergehalde.

Die folgende Abbildung stellt die historische Bergehalde sowie das Zechengelände dar. Auf der linken Seite ist eine historische Luftaufnahme desselben Ausschnitts sichtbar, der rechts daneben in der heutigen Zeit aufgenommen wurde. Gleich verlaufende Straßenzüge sind auf beiden Luftbildern mit den heutigen Namen versehen. Die braune Kontur rahmt dabei die links deutlich erkennbare Haldenfläche ein, die auf der rechten Seite im Bereich der heutigen Grünanlage zwischen den Hochhäusern liegt. Auffallend ist die in den 1920er Jahren noch starke landwirtschaftliche Nutzung der Umgebung durch Ackerbau. 90 Jahre später ist dies ein dicht besiedelter Stadtteil der Großstadt Essen. Neben der Grünanlage stehen drei Hochhäuser mit bis zu 8 Stockwerken sowie ein Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Haldengelände.

Anreise mit dem Auto:

Auf der A40 aus Richtung Dortmund bis zur Ausfahrt 29 Wattenscheid-West. Aus allen Richtungen rechts abbiegen auf die Berliner Straße. Nach 2 km rechts abbiegen auf den Wattenscheider Hellweg, der nach 1,5 km an der Stadtgrenze in die Bochumer Landstraße übergeht. Nach 1,7 km links abbiegen (Ampel am Supermarkt) in die Freisenbruchstraße. Hier in den angrenzenden Nebenstraßen am Rand parken oder zeitlich begrenzt auf dem Parkplatz des Supermarktes. Die Grünfläche hinter dem Supermarkt ist das ehemalige Zechen- und Haldengelände.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Freisenbruchstraße, Nähe Kreuzung Bochumer Landstraße in Essen

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Essen Hbf. mit der S1 Richtung Dortmund oder der S3 Richtung Hattingen bzw. in Gegenrichtung bis Essen-Steele Ost. Gegenüber dem Bahnhof den schmalen Weg in die Grünanlage nutzen, der eine Linkskurve macht. Dies ist bereits ein Ausläufer des ehemaligen Zechen- und Haldengeländes.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der RuhrtalRadweg, die Deutsche Fußballroute NRW und der Rundkurs Ruhrgebiet überqueren bei Steele die Ruhr. Von der Ruhrbrücke über das Radverkehrsnetz NRW zum Bahnhof Steele Ost. Gegenüber dem Bahnhof in die Parkanlage, die bereits Teil des ehemaligen Zechen- und Haldengeländes ist.

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung

Geographische Koordinaten: 51°26’50.92″N, 7° 5’38.93″E
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32): 367581 m, 5701333 m

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.

Halde Eintracht Tiefbau 2

„Halde Bergmannsfeld“

Wesentlich mehr Halde lässt sich am etwa 1,2 Kilometer in der Luftlinie entfernten Sachsenring am Ende der ehemaligen Eisenbahntrasse besichtigen. Die noch etwa 5 Hektar große Bergehalde am Rande der Gewanne, die in alten Karten als „Bergmannsfeld“ bezeichnet ist, wird an zwei Seiten von Wohnhäusern sowie deren Gärten eingerahmt. Von der Südwestseite ist sie allerdings begehbar und Pfade im Wald führen auf ihre höchsten Erhebungen. Der höchste Punkt liegt auf etwa 112 Metern über dem Meeresspiegel und damit etwa 15 Meter über der Umgebung. Ein großer Haldenkörper ist es jedoch nicht mehr, den man hier antrifft. Vielmehr gibt es versteckt im Gehölz einige kleinere Anhöhen und Böschungen.

Besondere Sehenswürdigkeit in der unmittelbaren Nähe ist übrigens der Kokskohlenturm, der einer der wenigen erhaltenen seiner sowieso schon seltenen Bauweise ist. Erreicht wird dieser, wenn man dem Pfad entlang der Halde einfach weiter folgt.

Anreise mit dem Auto:

Auf der A40 aus Richtung Dortmund bis zur Ausfahrt 29 Wattenscheid-West. Aus allen Richtungen rechts abbiegen auf die Berliner Straße. Nach 2 km rechts abbiegen auf den Wattenscheider Hellweg, der nach 1,5 km an der Stadtgrenze in die Bochumer Landstraße übergeht. Kurz darauf links abbiegen in den Sachsenring. Nach 800 Metern in Höhe der kleinen rechts abzweigenden Straße zu den Hausnummern 112 bis 112 g am Rand parken oder die in der Kurve links abzweigende Straße Schirnbecker Teiche nutzen.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Sachsenring, Nähe Hausnummern 112 bis 112 g in Essen

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Essen Hbf. oder Dortmund Hbf. mit der S1 bis Eiberg. Von dort zu Fuß zum westlichen Ausgang (Fahrtrichtung Essen) an der Straße Sachsenring, rechts halten und Hinter der Hausnummer 150 (hinter Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße) links auf den Pfad, entlang der Wiese und dann rechts bergauf auf die Halde.

Alternativ von Essen-Eiberg S bzw. Essen-Steele oder Essen-Steele Ost mit dem Bus der Linie 174 bis Schirnbecker Teiche. In die kleine Straße zu den Hausnummern 112 bis 112g laufen und hinter dem letzten Haus rechts auf den Pfad. Entlang der Wiese und dann bald rechts auf die Halde.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der RuhrtalRadweg, die Deutsche Fußballroute NRW sowie der Rundkurs Ruhrgebiet überqueren bei Steele die Ruhr. Von der Ruhrbrücke über das Radverkehrsnetz NRW zum Bahnhof Steele Ost. Von dort auf der alten Zechenbahn „Veltenbahn“ bis zum Ende und dann auf der Alleestraße rechts. Am Ende links und sofort rechts, dem Pfad folgen bis zu einem Anstieg auf die Halde links.

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung

Geographische Koordinaten: 51°26’59.69″N, 7° 6’40.08″E
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32): 368747 m, 5701557 m

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.